Neun Jahre hatte die Mission gedauert und mehr als 2.600 potenzielle Exoplaneten entdeckt, ehe dem "Planetenjäger" Kepler im Oktober vergangenen Jahres der Sprit ausgegangen war. Im November 2018 wurde das Weltraumteleskop der Nasa, das den Namen des Astronomen Johannes Kepler (1571-1630) trägt, dann endgültig abgeschaltet.

Jetzt hat die Nasa Keplers finalen Schnappschuss veröffentlicht. Die Aufnahme stammt vom 25. September und zeigt eine Region im Sternbild Aquarius (Wassermann) inklusive einer der aufsehenerregendsten Exoplaneten-Entdeckungen der vergangenen Jahre: Das Trappist-1-System, das aus mindestens sieben Exoplaneten besteht, die "nur" 40 Lichtjahre von uns entfernt um einen Zwergstern kreisen.

Keplers letzter Blick in Richtung Wassermann. Die schwarzen Lücken sind durch Kamerafehler entstanden.
Foto: NASA/Ames Research Center

Nachfolger im All

Auch der Stern GJ 9827 und sein Planet sind auf den Aufnahmen zu sehen. Das System gilt als günstige Gelegenheit, mit künftigen Teleskopen die Atmosphäre eines Exoplaneten zu untersuchen. Für Kepler-Nachfolger ist indes schon gesorgt: Im vergangenen Sommer nahm das Nasa-Weltraumteleskop Tess die Arbeit auf. Tess soll sich vorwiegend auf helle, erdnahe Sterne konzentrieren – wobei mit "nahe" eine Entfernung von weniger als 300 Lichtjahre gemeint ist.

Zoom auf das Trappist-1-System.
Foto: Nasa/Ames Research Center

Frühestens 2021 soll dann auch der Hubble-Nachfolger, das James Webb Weltraumteleskop, ins All starten, von dem sich Astronomen besonders viele wertvolle Daten erhoffen. Es soll das bisher beste Instrument zur Suche nach dem Licht der ersten Sterne und Galaxien nach dem Urknall sowie für die Charakterisierung von Exoplaneten sein.

Die Mission Kepler hat sich jedenfalls einen unumstrittenen Platz in der Geschichte der Weltraumforschung gesichert. Zu den vielen Verdiensten des Teleskops zählt auch der statistische Nachweis, dass unsere Galaxie mehr Planeten als Sterne beherbergt. (dare, 7.2.2019)