Bild nicht mehr verfügbar.

Ugandas Präsident Yoweri Museveni regiert sein Land seit Mitte der 1980er-Jahre mit zunehmend harter Hand und mithilfe christlicher Fundamentalisten. Nun möchte ein Minister seiner Regierung "kurvige Frauen" als Werbeargument für Tourismus verwenden.

Foto: AP / Ben Curtis

Kampala – In Uganda hat der stellvertretende Tourismusminister vorgeschlagen, mit kurvigen Frauen den Tourismus anzukurbeln – und damit große Empörung hervorgerufen. Uganda habe "von der Natur reich beschenkte Frauen", und man könne dieses Geschenk nutzen, um den Tourismus anzukurbeln, sagte Godfrey Kiwanda am Donnerstag.

Damit bezog er sich auf einen neuen Schönheitswettbewerb, den er am Dienstag vorgestellt hatte. Der "Miss Curvy Uganda Beauty Contest" soll im Juni stattfinden.

Der geplante Wettbewerb und die Kommentare lösten scharfe Kritik aus. "Die Körper von Frauen sind keine Objekte, die zum Vergnügen von Männern zur Schau gestellt werden können", teilte ein Netzwerk an Frauenrechtsgruppen mit. Dieses forderte die Regierung auf, die Pläne zu streichen. Die Vizepräsidentin des Verbandes ugandischer Ärztinnen, Catherine Ndekera, kritisierte, mit diesem Wettbewerb werde "die Sexualität von Frauen für den Handel benutzt".

"Konzept missverstanden"

Kiwanda verteidigte das Vorhaben und erklärte, man habe das Konzept missverstanden. Traditionelle Schönheitswettbewerbe hätten stets nur schlanke Frauen ausgesucht, doch hier gehe es um schlanke und rundlichere Frauen. "Die Natur von Afrikanern ist einzigartig und wir haben attraktive Körper."

Das ostafrikanische Land, in den evangelikale Christen eine einflussreiche Rolle spielen, kam in der Vergangenheit immer wieder in die Schlagzeilen, etwa weil Staatsbeamtinnen das Tragen von kurzen Röcken und Kleidung mit Dekolletee verboten wurde. Auch auf der Straße werden Frauen, die sich nach Sicht ugandischer Männer "unkeusch" kleiden, Opfer sexistischer Angriffe – immer wieder kommt es dabei auch zu physischer Gewalt. (red, APA, 7.2.2019)