Wien – An eine "ehemalige DDR-Nachrichtensendung" sah sich FPÖ-Mediensprecher Hans-Jörg Jenewein in Anbetracht eines Gesprächs des Sendungsverantwortlichen Wolfgang Wagner mit Bundespräsident Alexander Van der Bellen im ORF-"Report" erinnert. Jenewein forderte schließlich sogar ein "Köpferollen". "Solche Vergleiche sind unangebracht und gefährlich", kritisiert nun Rubina Möhring, Präsidentin von Reporter ohne Grenzen Österreich, in einer Aussendung. "Welche Fragen gestellt werden, müssen in ernst zu nehmenden Demokratien Journalisten und nicht Politiker entscheiden".

Damit setze Jenewein die gezielte Taktik der FPÖ fort, Journalisten, besonders solche des ORF, als parteiisch darzustellen und damit ihre Glaubwürdigkeit infrage zu stellen, heißt es in der Aussendung weiter. "Diese Form der Kritik durch die FPÖ ist nicht neu, aber brandgefährlich. Es werden gezielt einzelne Journalisten desavouiert, um diese einzuschüchtern und Medienhäuser als Ganze zu schwächen. Die FPÖ hofft wohl, dass mit solchen ungerechtfertigten Attacken 'immer etwas hängen bleibt'", so Möhring.

Es handle sich um "eine direkte Attacke auf die Pressefreiheit und damit auf die Demokratie in Österreich, gegen die wir uns wehren müssen". Kritik an Jeneweins Äußerungen kam zuletzt auch von ORF-Direktor Alexander Wrabetz und dem Redakteursrat. (red, 7.2.2019)