Berlin/Paris – In Deutschland und Frankreich wird auf rund 11.000 Hektar angebauter Winterraps vernichtet, weil im Saatgut Spuren von gentechnisch modifizierten Samen gefunden wurden. Die betroffene Gen-Saat mache 0,005 Prozent der gesamten Aussaat aus, wie der Bayer-Konzern am Mittwoch mitteilte.

Der Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen ist in vielen Teilen der Welt erlaubt, wird in Europa jedoch sehr streng geregelt. In Frankreich ist der Anbau etwa generell verboten, Behörden hatten aber Ende 2018 festgestellt, dass dennoch geringe Mengen gentechnisch veränderten Saatguts der Marke Dekalb in den Verkauf gelangt waren. Dekalb war Teil des Agrarkonzerns Monsanto, der 2018 von Bayer übernommen wurde.

Der Konzern zog das Saatgut daraufhin zurück, Teile davon waren jedoch bereits ausgesät worden. Wie Spuren der aus Kanada stammenden Gentechnik-Variante in das eigentlich gentechnikfreie Saatgut aus Argentinien kamen, ist noch nicht erklärt. Die GVO-Variante ist für den Anbau in Europa nicht zugelassen, zur Einfuhr als Tierfutter aber schon.

Winterraps wird üblicherweise im September ausgesät. Nach Angaben von Bayer sind etwa 8.000 Hektar Hektar in Frankreich und 2.500 bis 3.000 Hektar in Deutschland betroffen. Die Landwirte sollen eine Entschädigung von rund 2.000 Euro pro Hektar erhalten. (red, 7.2.2019)