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Haft für Fan wegen falschen Fußball-Trikots in den Vereinigten Arabischen Emiraten.

Foto: Reuters/THAIER AL-SUDANI

London/Abu Dhabi – Nach der Festnahme eines britischen Fußballfans in den Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) ist das weitere Schicksal des Mannes unklar. Das Außenministerium in London erklärte am Freitag, es lasse einem inhaftierten Briten Hilfe zukommen und stehe mit den lokalen Behörden in Kontakt.

Medien zufolge war der 26-Jährige Ende Jänner festgenommen worden, weil er während eines Stadionbesuchs bei der Fußball-Asienmeisterschaft ein Trikot Katars getragen hatte.

In den Emiraten sind öffentliche Sympathiebekundungen für Katar untersagt. Die VAE gehören zu den Staaten, die im Sommer 2017 eine Blockade über das Nachbarland verhängt hatten. Sie werfen ihm unter anderem vor, Terror zu unterstützen. Katar weist das zurück.

VAE-Botschaft in London widerspricht

Britische Medien hatten berichtet, der 26-Jährige habe im Jänner während eines Urlaubs in den VAE ein Spiel Katars besucht. Dort sei er wegen des Katar-Trikos geschlagen und festgenommen worden.

Die VAE-Botschaft in London erklärte hingegen über Twitter, die Verletzungen des Mannes hätten nicht in Einklang mit seinen Angaben gestanden. Ihm werde deswegen Falschaussage vorgeworfen. Demnach muss sich der Brite jetzt vor Gericht verantworten. Die emiratische Zeitung "The Nation" schrieb, während der Asien-Meisterschaft hätten zahlreiche Fans Trikots Katars getragen, ohne belangt worden zu sein.

Im vergangenen Jahr hatte ein Gericht im Emirat Abu Dhabi einen britischen Doktoranden wegen angeblicher Spionage zu lebenslanger Haft verurteilt. Der 31-Jährige hatte dort für seine Dissertation recherchiert. Ende November kam er durch eine Begnadigung frei. Danach warf er den VAE vor, er sei gefoltert und in Isolationshaft gehalten worden. Ein Anwalt sei ihm verweigert worden. (APA, 8.2.2019)