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Zuletzt mussten erneut 47 Menschen fast zwei Wochen an Bord der Sea-Watch ausharren, ehe sie in Italien an Land durften.

Foto: Reuters/Antonio Parrinello

Rom – Frankreich rudert in Sachen Sea-Watch-Migranten zurück. Das französische Innenministerium teilte am Samstag mit, dass Frankreich doch sieben der 47 Migranten aufnehmen wird, die vergangene Woche in Catania an Bord des Rettungsschiffs Sea-Watch 3 gelandet waren.

"Frankreich wird seiner Verpflichtung nachkommen", so das Innenministerium in einer Presseaussendung. Ursprünglich hatte sich Paris zur Aufnahme von neun Migranten bereit erklärte. Zuvor hatten italienische Medien berichtet, Frankreich wolle nur Flüchtlinge und keine Wirtschaftsmigranten, wie jene, die sich an Bord der Sea-Watch befunden hätten, aufnehmen.

Acht europäische Staaten – Italien, Deutschland, Malta, Frankreich, Portugal, Rumänien, Luxemburg und Litauen – hatten einem Abkommen zur Aufnahme der Sea-Watch-Migranten zugestimmt. Die Sea-Watch 3 hatte die 47 Migranten am 19. Jänner vor der libyschen Küste von einem Schlauchboot an Bord genommen. Die populistische Regierung in Rom hatte dem Schiff jedoch zwölf Tage die Einfahrt in italienische Häfen verweigert. Die Migranten trafen am 1. Februar im sizilianischen Catania ein, nachdem sich sieben EU-Länder zu ihrer Aufnahme bereit erklärt hatten.

Salvini in Paris willkommen

Um Migrationsfragen zu besprechen, lud Salvini seinen französischen Amtskollegen Christophe Castaner zu einem Treffen nach Rom ein. Castaner erwiderte, er werde nicht nach Rom reisen, sei jedoch bereit, Salvini in Paris zu empfangen.

Zuletzt mussten erneut 47 Menschen fast zwei Wochen an Bord der Sea-Watch ausharren, ehe sie in Italien an Land durften. Voraussetzung für die Erlaubnis Roms war jedoch, dass sich EU-Länder zur Aufnahme bereit erklärt hatten. EU-Innenkommissar Dimitris Avramopoulos hatte die EU-Staaten zuletzt mehrfach dazu aufgerufen, endlich eine nachhaltigere Lösung zu finden.

Das italienische Innenministerium meldete indes einen starken Rückgang bei den Migrantenankünften. Seit Jahresbeginn seien 202 Migranten eingetroffen, im Vergleichszeitraum 2018 waren es noch 4.731 Menschen gewesen. Der Rückgang betrage 95,7 Prozent. (APA, 9.2.2019)