Belgrad – Tausende Gegner des serbischen Präsidenten Aleksandar Vucic sind auch an diesem Samstag in Belgrad auf die Straße gegangen. In zahlreichen anderen Städten in Serbien fanden Demonstrationen bereits am Freitagabend statt. Erstmals seit Beginn der Protestwelle gegen Vucic wurde auch in der Serbenenklave Gracanica im Kosovo demonstriert.

Die Kundgebungsteilnehmer fordern seit mehr als zwei Monaten freie Wahlen und Medienfreiheit sowie die Lösung zahlreicher lokaler Probleme. "Es ist Zeit für Gerechtigkeit, es Zeit für die Wahrheit", war beim Belgrader Protest auch an diesem Samstag ein populäres Lied der Belgrader Rockgruppe Disciplin A Kitschme zu hören.

Gegenkampagne von Vucic

Präsident Vucic hat unterdessen eine Gegenkampagne gestartet. Unter dem Motto "Die Zukunft Serbiens" will Vucic verschiedene Regionen Serbiens besuchen, um an Ort und Stelle für die Ergebnisse der Arbeit seiner Regierung zu werben und die Meinung von Bürgern anhören, verlautete aus seinem Kabinett. Eine erste Reise führte Vucic diese Woche nach Vranje und Bujanovac im Süden Serbiens.

Tausende Serben gehen seit Anfang Dezember in Belgrad und in anderen Städten einmal wöchentlich auf die Straße, um ihre Unzufriedenheit mit der Regierung zu bekunden. Die Proteste werden von Bürgerverbänden organisiert, regelmäßig nehmen auch Oppositionsvertreter daran teil. (APA, 9.2.2019)