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Luigi Di Maio muss künftig womöglich kleinere Brötchen backen.

Foto: (Claudio Peri/ANSA via AP

Rom/L'Aquila/Cagliari – Vorangetrieben vom Erfolg der Regierungspartei Lega hat der Mitte-rechts-Kandidat Marco Marsilio laut vorläufigen Ergebnissen die Regionalwahl in der mittelitalienischen Region Abruzzen gewonnen, zu der am Sonntag 1,2 Millionen Wähler aufgerufen waren. Die Lega, die im Bündnis mit sechs Mitte-rechts-Formationen antrat, rückte mit 27,9 Prozent zur stärksten Einzelpartei auf.

Lega-Chef und Innenminister Matteo Salvini hatte sich an mehreren Wahlkampfauftritten beteiligt und Marsilio zum Erfolg geführt. Der Favorit erhielt nach Auszählung der Mehrheit der Stimmen 49 Prozent. Er gehört nicht der Lega, sondern der mit dieser verbündeten Partei Fratelli d'Italia an. Die Wahlbeteiligung lag bei 53 Prozent.

Der scheidenden Vizepräsidenten des Obersten Richterrats (CSM), Giovanni Legnini, der für die Mitte-links-Allianz ins Rennen gegangen war, schaffte es auf Platz zwei. Er eroberte laut vorläufigen Angaben 31,2 Prozent. Die Demokratische Partei (PD), die ihn unterstützte, kam lediglich auf elf Prozent.

Debakel für Fünf Sterne

Die Kandidatin der Fünf-Sterne-Bewegung, Sara Marcozzi, schaffte es lediglich auf 19,3 Prozent. Für sie war Vizepremier und Fünf-Sterne-Chef Luigi Di Maio persönlich in den Wahlkampf gezogen. Die Rechtsanwältin hatte bereits bei der Regionalwahl 2014 kandidiert, es jedoch nur auf den dritten Platz geschafft. Die Fünf-Sterne-Bewegung halbierte ihre Stimmen gegenüber 2014 von 40 auf 18,9 Prozent. Marcozzis Niederlage zeigt die sinkende Popularität der Fünf-Sterne-Bewegung, die unter der Konkurrenz der Lega leidet. Beide regieren zusammen in Rom.

Bei der Regionalwahl wurde nach dem Proporzsystem gewählt. Vorgesehen ist eine Vier-Prozent-Sperrklausel für Parteien, die ohne Listenverbindungen kandidieren. Einen weiteren Stimmungstest für die Regierung wird es am 24. Februar geben, wenn auf Sardinien gewählt wird. (APA, 11.2.2019)