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Seit Solskjaers Übernahme von Jose Mourinho am 19. Dezember gewann United zehn von elf Ligaspielen und konnte sich bis auf Platz vier der Tabelle vorarbeiten.

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Manchester – Ole Gunnar Solskjaer hat aus der "Lachnummer" wieder einen gefürchteten Gegner geformt. Seit seiner Bestellung als Chefcoach von Manchester United hat der Norweger scheinbar alles richtig gemacht. Zehn Siege in elf Spielen stehen für den noch ungeschlagenen Solskjaer zu Buche. In Manchester hofft man, dass die Serie auch im Champions-League-Achtelfinalhit gegen Paris Saint-Germain anhält.

Der dreifache Bewerbsieger aus England geht gegen den französischen Serienmeister am Dienstag (21.00 Uhr/live DAZN) als leichter Favorit ins Hinspiel. Im Old Trafford fehlt PSG nicht nur der noch länger verletzte Neymar, mit Edinson Cavani steht ein weiterer Topstürmer verletzungsbedingt nicht zur Verfügung. Im zweiten Spiel des Achtelfinal-Auftakts der Fußball-Königsklasse empfängt Vorjahres-Halbfinalist AS Roma den FC Porto. Die Rückspiele der beiden Paarungen sind am 6. März angesetzt.

"Es war hart. Wir waren ein bisschen eine Lachnummer. Aber jetzt sicher nicht mehr. Jeder nimmt uns jetzt ernst", erklärte United-Verteidiger Phil Jones jüngst den Sinneswandel bei den "Red Devils" in den vergangenen acht Wochen. Unter dem offiziell weiter nur interimistisch arbeitenden Solskjaer verbesserte sich vor allem das Mannschaftsklima. So hatte Vorgänger Jose Mourinho noch einen Konfrontationskurs mit Stars wie Paul Pogba gefahren. Unter Manchesters Ex-Stürmer agiert die Mannschaft auch deutlich offensiver als unter dem Portugiesen.

Erster internationaler Test

Auf der Insel in Hochform, wartet auf den 45-Jährigen international der erste Test. ManUnited ist in einem Pflichtspiel noch nie auf PSG getroffen. Vom Gegner machte sich Solskjaer bei dessen Niederlage in Lyon (1:2 am 3. Februar) ein Bild. "Wir sind bereit", sagte er über das Duell mit den Franzosen. Das selbe gelte aber auch für PSG. Dass Neymar nicht zur Verfügung steht, wertete Solskjaer nicht als großen Vorteil: "Wenn du gegen die besten Mannschaften spielst, willst du auch gegen ihre besten Spieler spielen."

Ausgerastet sollten zumindest die Engländer sein. Manchester schonte beim 3:0 gegen Fulham mehrere Akteure. Der unter dem neuen Manager aufgeblühte Pogba traf gegen den chancenlosen Premier-League-Nachzügler doppelt. Für PSG erwies sich das 1:0 gegen Bordeaux als hart erkämpfter Erfolg. Der Uruguayer Cavani verletzte sich an der Hüfte, der belgische Rechtsverteidiger Thomas Meunier fiel mit einer Gehirnerschütterung aus. Positiv war einzig, dass der italienische Mittelfeldrackerer Marco Verratti rechtzeitig fit scheint.

Tuchel besorgt

PSG-Coach Thomas Tuchel weiß um die Bedeutung des Achtelfinales. Ein Aus könnte auch ein Ende seiner Tätigkeit beim Scheich-Club besiegeln. Paris hat es in den vergangenen Saisonen in der Champions League nie weiter als ins Viertelfinale geschafft. Die Eigentümer aus Katar streben vehement den Titel an. Im Vorjahr war im Achtelfinale gegen Real Madrid Endstation, Unai Emery musste im Sommer deshalb den Trainersessel räumen. Für Tuchel kommen die Verletzungen nun zu denkbar schlechter Zeit. "Es wird superschwer. Die Aufgabe ist dadurch nicht leichter", sagte der Deutsche. Wie Solskjaer meinte aber auch er: "Wir werden dennoch für Dienstag bereit sein."

In Abwesenheit von zwei der drei Topangreifer ruhen die Hoffnungen der Franzosen auf Jungstar Kylian Mbappe. Der 20-Jährige soll mit seiner Schnelligkeit die Konter der Gäste lancieren. Angel di Maria und Julian Draxler dürften im Old Trafford die Nebenleute des Weltmeisters sein. Bei Manchester gilt der 21-jährige Marcus Rashford als Hoffnungsträger. "Ich bin sicher, dass PSG auf ihn genauso das Augenmerk legen wird wie wir auf Mbappe", meinte Solskjaer. "Die beiden können den Fußball in den nächsten zehn Jahren massiv prägen", urteilte er.

Rom vs. Porto und CL-Premiere

In Rom steht vor dem Heimspiel der Roma deren Trainer Eusebio Di Francesco unter Beobachtung. Nach einer durchwachsenen Saison und derzeit nur Rang sechs in der Serie A könnten die Giallorossi in der Champions League Bonus bei den Fans sammeln. Porto tritt im Olympiastadion als Außenseiter an, die Portugiesen haben in der Gruppenphase aber fünf Siege und ein Remis angeschrieben.

Die Spiele am Dienstag werden auch eine Premiere mit sich bringen. Erstmals in der Königsklasse ist der Video Assistant Referee (VAR) im Einsatz. Die Einführung des Videobeweises wurde erst Anfang Dezember des Vorjahres beschlossen. Im Gegensatz zur FIFA hatte der europäische Dachverband länger mit der Einführung gezögert. (APA, 11.2.2019)