Die Rutsch im Inneren des felsigen Berges.

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Graz – Graz ist um eine Freizeitattraktion reicher: Am Dienstag wurde die Schloßbergrutsche den Medien präsentiert. Die offizielle Eröffnung findet am 20. Februar statt. Laut den Erbauern, den Brüdern Andreas, Ernst und Wolfgang Diesel, handelt es sich um die "höchste Underground-Rutsche der Welt". Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) wagte sich hinunter: "Zum Schluss ist es heavy."

Das Brüdertrio stammt ursprünglich aus Graz und hat sich bisher mit einer Kinokette einen Namen gemacht. Nun haben sie in weniger als einem halben Jahr Bauzeit die Schloßbergrutsche errichtet. Sie verläuft im Berg unter dem Uhrturm neben dem Schloßberglift. Noch bei der Präsentation fragte Schützenhöfer hoffnungsvoll nach einer 100-Kilogramm-Gewichtsbeschränkung. Doch die gibt es nicht. Lediglich Kinder müssen eine Mindestkörpergröße erreichen. Eine Fahrt kostet fünf Euro. gelangt zum Einstieg nur mit dem Schloßberglift, es gibt auch Kombitickets.

Lustig wie ein Magnetresonanzgerät

Schützenhöfer bezeichnete den Start als eine Art "Kapsel", die einen Hauch eines Magnetresonanzgeräts habe: "Falls die Fahrt gutgeht, sind verschiedene Stellen doch nicht zu besetzen", meinte er in Anlehnung auf den Landeshauptmann-Posten vor seiner Rutschpartie. Schließlich zählte er dann zu den Ersten, die hinunterrutschten, und sagte etwas kurzatmig direkt bei der Ankunft am Ende der Rutsche: "Zum ersten und letzten Mal." Später schloss er eine Wiederholung nicht mehr aus: "Aber nicht mehr heute." Insgesamt bewertete er die neue Attraktion mit "überraschend schön".

Er kam, sah und rutschte: Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer.
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Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP) dankte den Brüdern für das Investment und prophezeite: "Die Liftausstiegsstelle Kasematten wird nun extrem oft gedrückt werden. Ich denke, der Ansturm wird groß sein. Und ich würde das als Bürgermeister sonst nie sagen, aber: Rutschts ma owi."

Grazer Rutsche im Schloßberg ab kommender Woche geöffnet.
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64 Meter hoch

Die Eckdaten der Rutsche: Die Höhe beträgt 64 Meter, die Bahnlänge 170 Meter. Bis zu 30 Kilometer pro Stunde erreicht man in der Röhre (etwa 80 Zentimeter Durchmesser) auf speziell gefertigten Matten. Die Rutschdauer beträgt mehr als 40 Sekunden und ist damit rund doppelt so lang wie etwa am Pyramidenkogel in Kärnten, wo eine ähnliche Rutsche installiert ist. Jene in Graz ist im nicht nur länger, sondern auch etwas abwechslungsreicher, weil es Richtungswechsel gibt. Die Planungen hatten 2016 begonnen, fertig wurde die Rutsche erst vor wenigen Tagen. Gebaut wurde vorwiegend nachts, um den Tagesbetrieb des Lifts nicht zu behindern. Die Kosten für die Gebrüder Diesel beliefen sich auf rund 1,5 Millionen Euro. (APA, 12.2.2019)