Paris – Einen Tag nach einem Millionendiebstahl in Frankreich ist der Fahrer eines Geldtransporters gefasst worden. Der Mann wurde am Dienstag in der nordfranzösischen Stadt Amiens festgenommen, wie die Staatsanwaltschaft der Pariser Vorstadt Bobigny am Abend mitteilte. Bei ihm fanden die Ermittler einen Großteil der Beute, die bis zu drei Millionen Euro betragen könnte.

Der 27-jährige Fahrer eines Geldtransporters hatte Montagfrüh zwei Kollegen im nördlich von Paris gelegenen Aubervilliers bei einer Agentur für Geldtransfers abgesetzt – und sich dann mit dem Fahrzeug aus dem Staub gemacht. Der leere Geldtransporter der Firma Loomis wurde wenig später mit offenen Türen einige Straßen entfernt gefunden. Von dem Fahrer, dutzenden Geldsäcken und einer Pumpgun fehlte zunächst jede Spur.

In einer Wohnung in Amiens gefasst

Die Ermittlungen wurden einer Einheit für die Bekämpfung von Bandenkriminalität übergeben. Diese startete am Dienstag im Zuge der Fahndung einen Zeugenaufruf. Am Nachmittag wurde der Verdächtige dann in einer Wohnung in Amiens gefasst. Polizeiangaben zufolge versuchte er vergeblich, durch einen Sprung aus dem Fenster zu entkommen. Festgenommen wurde auch eine Frau, die als Komplizin gilt.

Die Polizei fand "mehrere Taschen voller Geldscheine", wie ein Ermittler sagte. Das Geld werde noch gezählt, es handle sich aber "mindestens um einen Großteil, vielleicht um die gesamte Beute".

Der Fall weckt Erinnerungen an einen spektakulären Diebstahl vor zehn Jahren: Im November 2009 hatte ein Fahrer der gleichen Firma 11,5 Millionen Euro entwendet. Der Geldbote wurde nach rund einwöchiger Flucht gefasst und wegen Diebstahls verurteilt. Im Jahr 2013 kam er wieder aus dem Gefängnis frei. Bis heute fehlt ein Teil der Beute. (red, APA, 13.2.2019)