Etwa so stellt sich das Unternehmen Mars One die Siedlung auf dem Roten Planeten vor. Dass es tatsächlich soweit kommt, scheint immer unwahrscheinlicher.

Illustr.: Mars One

Baselga di Pine – Die präsentierten Pläne wirkten von Anfang an reichlich fadenscheinig: Vor über zwei Jahren hat der niederländische Unternehmer Bas Lansdorp eine Mission vorgestellt, bei der bereits bis 2027 Menschen den Mars besuchen sollten – allerdings ohne Rückflugticket. Zwischenzeitlich hatten sich die Zeitpläne erheblich nach hinten verschoben – und nun ist das Projekt auch noch in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Die Schweizer Aktiengesellschaft Mars One AG sei in Basel unter Insolvenzverwaltung gestellt worden, teilte das Unternehmen mit. Im Handelsamtsblatt wurde eine "Vorläufige Konkursanzeige" der Mars One Ventures AG veröffentlicht.

Wer Informationen über Vermögenswerte der Firma habe, sei aufgefordert, sich beim Konkursamt zu melden. Die gemeinnützige niederländische Stiftung Mars One, die die Marsmission umsetzen soll, sei nicht betroffen, betonte das Unternehmen allerdings. Die Aktiengesellschaft will den finanziellen Engpass überwinden und weitermachen, wie aus der Firmenmitteilung hervorgeht.

Neuer Investor

Für weitere Auskünfte war das Team am Mittwoch nicht zu erreichen. Es hat aber für den 6. März eine Pressekonferenz in Aussicht gestellt. Dabei werde die Aktiengesellschaft einen neuen Investor präsentieren. Sie ist für die Vermarktung des Projekts und Beschaffung der Mittel zuständig.

Nach bisherigem Zeitplan sollte 2022 die erste unbemannte Mission starten, um die Durchführbarkeit des Projekts zu demonstrieren und unter anderem eine Kamera für Videostreaming zu installieren. 2031 sollen die ersten künftigen Marsbewohner von der Erde abfliegen. Ankunft wäre nach rund siebenmonatigem Flug 2032.

Unrealistisch und technisch nicht ausgereift

Das Projekt des niederländischen Ingenieurs Bas Lansdorp ist umstritten. Raumfahrtexperten sagen, die Technologien seien nicht ausgereift. Finanzexperten halten die Prognosen für die nötigen Geldmittel für unrealistisch. Laut Mars One soll es sechs Milliarden Dollar (5,3 Mrd. Euro) kosten, allein die ersten vier Menschen des Projekts auf den Mars zu bringen. Menschen ohne Rückflugmöglichkeit auf einen entfernten Planeten zu schicken und sich selbst zu überlassen hat freilich auch etliche ethische Fragen aufgeworfen. (red, APA, 13.2.2019)