Ein Jahr nach der Pleite hat Obike neue Eigentümer, die es mit einem frischen Markennamen und E-Scootern wieder probieren wollen.

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Mit der Vermietung freistehender Fahrräder wurde Obike zuerst zu einem wahren Magneten für Investoren – und anschließend zu einem riesigen Flop. Man expandierte international in großem Stile, 2017 kam man auch in Wien an. Doch die Nachfrage nach den schweren Rädern ohne Gangschaltung hielt sich in Grenzen. Zahlreiche Bikes wurden von Vandalen in den Wienfluss oder auf U-Bahn-Gleise geworfen. Im Frühsommer 2018, noch bevor die Stadt Wien strengere Regeln für solche Anbieter erließ, schlitterte die Firma in finanzielle Turbulenzen und tauchte ab. Rund 1.000 Räder wurden von der Stadt Wien eingesammelt.

Nachdem Obike selbst in seinem Heimatmarkt Singapur Probleme mit Nutzer und Behörden bekam, schien das Schicksal der Firma besiegelt. Im Herbst 2018 stieg jedoch ein neuer Eigentümer ein. Die Investorengruppe OSS Inversiones aus Costa Rica sicherte sich über zwei Drittel der Firmenanteile. Nun kehrt der Mobilitätsanbieter zurück – und zwar mit E-Scootern.

Scooter-Verleih unter anderem Namen

OSS hat in Singapur um Lizenz angesucht für einen Leihservice im Stile von Lime, Bird und Co. anzubieten. 500 Roller möchte man im Zentrum des Stadtstaates aufstellen, berichtet The Straits Times. Es soll der erste Schritt für OSS sein, um im Bereich der "Personal Mobility" weltweit mitzuspielen.

Man greift zwar auf die Ressourcen des Unternehmens zurück, nicht jedoch die den Namen Obike. Eine nachvollziehbare Entscheidung, dürfte dieser nach dem Fahrrad-Flop doch keinen besonders guten Ruf mehr genießen. Stattdessen versucht man mit "Omni" eine neue Marke zu etablieren. (red, 17.02.2019)