Nur wenige Tage nach der Uraufführung am Theatre de la Ville in Paris ist Robert Wilsons "Mary Said What She Said" mit Isabelle Huppert Ende Mai in Wien zu sehen.

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Die Wiener Festwochen vom 10. Mai bis 16. Juni eröffnen heuer doppelt. Dem traditionellen Fest am Rathausplatz (10. Mai) folgt am Tag darauf die große Eröffnungsparty in der erstmals bespielten Erste-Bank-Arena in Wien-Donaustadt. Dort wird zuvor (18 Uhr) die große, eine ganze Stadt repräsentierende Theaterinstallation Diamante von Mariano Pensotti Premiere haben.

Huppert als Mary Stuart

Stargast der diesjährigen Festwochen ist Isabelle Huppert in einer Inszenierung von Bob Wilson als Mary Stuart (ab 30. 5.). Zu den Höhepunkten zählen auch Krystian Lupa (Proces), Angélica Liddell (The Scarlet Letter) und Ersan Mondtag mit Sibylle Bergs Stück Hass-Triptychon. Romeo Castellucci wird seine performatives Schaffen mit zwei Arbeiten erstmals in Wien vorstellen (La vita nuova und Le Metope del Partenone). Benjamin Verdonck präsentiert den neuesten Teil seiner Miniaturtheater-Serie, Liedlein für Gigi.

Anne Teresa De Keersmaeker kommt mit Die sechs Brandenburgischen Konzerte, noch mehr Tanz zeigen Lia Rodrigues (Fúria), Alice Ripoll (aCORdo) und Marcelo Evelin (Matadouro live). Milo Rau transferiert Aischylos in den Mittleren Osten und präsentiert Orest in Mossul, eine Inszenierung, die auch in Mossul geprobt wurde. Der thailändische Filmemacher Apichatpong Weerasethakul zeigt seine immersive Filminstallation Fever Room; erstmals in Europa zu sehen ist die Arbeit des thailändischen For What Theatre bzw. das Stück This Song Father Used to Sing von Wichaya Artamat.

Keine Oper

Es findet sich in diesem Jahr keine klassische Opernproduktion im Programm. Vielmehr fungiert Musik als integrativer Bestandteil von Bühnenarbeiten, so etwa in Marlene Monteiro Freitas' Bacantes,in Francois Chaignauds und Marie-Pierre Brébants Meditation über geistliche Lieder der Hildegard von Bingen (Symphonia Harmoniae Caelestium Revelationum), in David Martons Narziss und Echo oder in Mette Edvardens und Matteo Fargions Penelope Sleeps. Und auch in den Klangfiguren von Christian Fennesz (Agora).

Wer nur Zeit für eine einzige Produktion hat, für den sei die Suite n°3 – Europe der französischen Gruppe Encyclopédie de la parole ein Muss, sagt Intendant Christophe Slagmuylder bei der Programmpressekonferenz am Donnerstagvormittag.

Pollesch im Akademietheater

Ein Wiedersehen gibt es mit dem schwedischen Performancekünstler Markus Öhrn, der mit zwei Arbeiten vertreten ist (3 Episodes of Life und Bergman in Uganda) sowie mit dem japanischen Theatermacher Toshiki Okada (Five Days in March Re-creation). Mit dem Burgtheater wird René Polleschs Deponie Highfield koproduziert.

Insgesamt sind es 45 Produktionen, die an 27 Schauplätzen in elf Bezirken zu sehen sein werden. 45.000 Karten sind aufgelegt. Das Budget von 12,6 Millionen wird mit 10,6 Millionen Euro von der Stadt Wien subventioniert. Wobei heuer wieder mehr Sponsorerlöse erzielt werden konnten "Wir sind guter Hoffnung, uns in diesem Jahr wirtschaftlich wieder besser aufstellen zu können", sagte Geschäftsführer Wolfgang Wais.

Vorverkauf hat begonnen

Der Kartenvorverkauf beginnt heute Donnerstag auf der Website und per E-Mail, ab 28. März auch telefonisch mit Kreditkarte oder an den Tageskassen. Angebote: 30 Prozent Ermäßigung für alle unter 30; 20 Prozent Ermäßigung beim Besuch von mindestens zehn Produktionen; 15 Prozent Ermäßigung ab sechs Produktionen.