Forscher haben eine bisher unbekannte Vogelspinnenart aus Angola beschrieben, die durch ihren extravaganten Rückenschmuck besticht: Das Tier trägt ein beeindruckend großes "Horn" am Körper. Die auffällige Ausstülpung unterscheidet Ceratogyrus attonitifer, wie die Spinne fortan heißt, von verwandten Arten: Ihr "Rucksack" ist deutlich länger und weicher als der anderer Spezies.

Ceratogyrus attonitifer in voller Pracht.
Foto: Ian Enelbrecht [cc;4.0;by]

Einzigartige Spinne

"Keine andere Spinne der Welt besitzt eine derartige Ausstülpung", schreiben die Biologen im Fachblatt "African Invertebrates". Die Funktion des seltsamen Fortsatzes ist noch völlig unbekannt.

Wozu der sackartige Rückenfortsatz dient, ist unklar.
Foto: Ian Enelbrecht [cc;4.0;by]

Gefunden wurde das Tier im angolanischen Einzugsgebiet des Okavango. Während zweier Expeditionen 2015 und 2016 fanden die Studienautoren John Midgley (Rhodes University in Grahamstown) und Ian Engelbrecht (University of Pretoria) mehrere weibliche Exemplare der Spinne, meist in Sandgruben oder unter Grasbüscheln. Die Spinnen zeigten sich dabei äußerst aggressiv und attackierten auch Objekte, die die Forscher in ihrer Nähe platzierten.

Die Spinnen wurden im Einzugsgebiet des Okavango in Angola entdeckt.
Foto: Kostadine Luchansky [cc;4.0;by]

Der lokalen Bevölkerung war die Spinne längst bekannt, wie die Wissenschafter schreiben. Das Wissen der Anwohner trug auch dazu bei, mehr über das Verhalten der Spinnen herauszufinden: Ceratogyrus attonitifer ernährt sich demnach fast ausschließlich von Insekten, ihr Gift ist für Menschen nicht gefährlich. Dennoch soll es mehrere Todesfälle durch Infektionen nach Bissen gegeben haben, als Grund nennen die Forscher fehlende medizinische Infrastruktur in der Region. (dare, 17.2.2019)