Bild nicht mehr verfügbar.

In Sotschi trafen sich am Donnerstag die Staatschefs des Iran (Hassan Rohani, links), der Türkei (Recep Tayyip Erdogan, rechts) und Russlands (Wladimir Putin, Mitte) zum Syrien-Gipfel.

Foto: Sergei Chirikov/Pool Photo via AP

Sotschi – Bei ihrem Dreier-Gipfel in Sotschi haben Russland, der Iran und die Türkei die Abzugspläne der USA für Syrien als "positiven Schritt" begrüßt. "Unser gemeinsamer Standpunkt ist, dass die Umsetzung dieser Etappe ein positiver Schritt wäre, der zur Stabilisierung der Lage in dieser Region beitragen würde", sagte der russische Staatschef Wladimir Putin am Donnerstag bei der Abschluss-Pressekonferenz. Schließlich solle in Syrien "letztlich die legitime Regierung die Kontrolle wieder übernehmen", fügte Putin in der Schwarzmeer-Metropole hinzu.

Putin forderte die USA zudem auf, den Abzug so schnell wie möglich umzusetzen. "Wir wissen, dass US-Präsident Donald Trump aktiv daran arbeitet, seine Wahlversprechen einzuhalten. Doch das passiert in der US-Politik nur in seltenen Fällen."

Herausforderung US-Abzug

US-Präsident Donald Trump hatte im Dezember überraschend den vollständigen Abzug der rund 2.000 in Syrien stationierten US-Soldaten angekündigt. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan sagte dazu unmittelbar vor dem Dreier-Gipfel, der bevorstehende US-Abzug sei "eine der wichtigsten kommenden Herausforderungen".

Erdogan sagte in Sotschi, die Türkei wolle nicht, dass es zu einer neuen "humanitären Krise" komme, weder in der letzten großen Rebellenhochburg Idlib, noch in anderen Regionen Syriens. "Ich will besonders betonen, dass wir als Türkei nicht erlauben, dass ein Terror-Korridor entlang unserer Südgrenze entsteht." Putin unterstrich, die syrische Regierung müsse die Kontrolle über das ganze Land wieder herstellen.

"Konstruktive Gespräche"

Irans Präsident Rohani sprach von konstruktiven und nützlichen Gesprächen in Sotschi. Das gemeinsame Ziel sei "der konsequente Kampf gegen Terrorismus".

Russland und der Iran leisten Syriens Machthaber Bashar al-Assad militärische Unterstützung. Die Türkei steht auf der Seite von Rebellen und will insbesondere ein Erstarken der Kurden im Nachbarland verhindern.

Obwohl die drei Länder im Syrien-Konflikt auf unterschiedlichen Seiten stehen, setzen sie sich seit Anfang 2017 im Zuge der Syrien-Gespräche in der kasachischen Hauptstadt Astana für eine militärische Deeskalation und eine politische Lösung ein. Im Krieg in Syrien seit Frühjahr 2011 wurden bereits mehr als 360.000 Menschen getötet. (APA, 14.2.2019)