Der deutsche Handelskonzern Metro könnte Insidern zufolge sein China-Geschäft mit Hilfe des dort heimischen Alibaba-Konzerns vorantreiben. Metro spreche mit Alibaba über einen Einstieg in sein China-Geschäft, sagten mehrere mit dem Vorgang vertraute Personen am Donnerstag der Nachrichtenagentur Reuters.

Die Kooperation könnte über eine Beteiligung erfolgen. Die Gespräche seien jedoch noch in einem frühen Stadium, hieß es weiter. Sprecher von Metro und Alibaba wollten dies nicht kommentieren. Metro-Aktien legten in der Folge um zeitweise knapp drei Prozent zu und notierten am Nachmittag bei 15,38 Euro.

Option

Metro-Chef Olaf Koch hatte jüngst gesagt, der Handelsriese prüfe Optionen für sein wachsendes Geschäft in der Volksrepublik, darunter auch lokale Partnerschaften. Koch will sich auf das Geschäft rund um die Metro-Großmärkte, die es auch in Österreich gibt, konzentrieren. Das Unternehmen ist seit 1996 in der Volksrepublik vertreten. Koch sucht nun einen Partner, um das Geschäft dort voranzutreiben. Der Amazon-Rivale Alibaba ist für Metro dabei kein Unbekannter – sie hatten 2015 ein Bündnis für den Online-Handel in der Volksrepublik verkündet.

"Wir wachsen in China kontinuierlich und sind dort profitabel", hatte Koch erst am Dienstag bei der Vorlage der Zahlen für das ersten Quartal gesagt. Aktuell betreibt Metro in China 95 Märkte – fast so viele wie am deutschen Heimmarkt. Ein Teil der Immobilien gehört dem Konzern. Doch nur bei rund einem Drittel des Geschäfts handle es sich um den von ihm in den Fokus gestellten Großhandel, hatte Koch angemerkt. Metro werde nun mit unterschiedlichen Parteien reden – und spätestens im Sommer mehr zu dem Thema sagen können.

Alibaba will den Insidern zufolge sein Online-Geschäft um stationäre Filialen erweitern, um auch im Handel mit Lebensmitteln zu wachsen. Der Online-Riese hatte bereits Bündnisse mit den Händlern Ruentex und Auchan geschmiedet. (APA, 14.2.2019)