Viktoria Rebensburg konnte sich nach der Halbzeitführung im ersten Moment nicht über Platz zwei freuen.

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Mikaela Shiffrin holte nach Gold im Super-G Bronze im Riesentorlauf.

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Aare – Petra Vlhova hat in diesem Winter ihre ersten zwei Weltcupsiege im Riesentorlauf gefeiert, am Donnerstag bescherte sie der Slowakei mit RTL-Gold in Aare die erste WM-Goldmedaille der Geschichte. Die 23-Jährige triumphierte auf den wegen starkem Wind verkürzten Kursen 0,14 Sekunden vor der Halbzeit-Führenden Viktoria Rebensburg (GER) und 0,38 vor Super-G-Weltmeisterin Mikaela Shiffrin (USA).

ÖSV-Frauen verpassen Top Ten

Für die Österreicherinnen blieben nach den verletzungsbedingten Ausfällen nur Statistenrollen. Katharina Liensberger klassierte sich als beste ÖSV-Läuferin an der zwölften Stelle (+2,49). Die Vorarlbergerin bilanzierte mit gemischten Gefühlen. "Oben war es okay, dann ist ein Fehler passiert. Es sind mir Schwünge gelungen, wo Punch dahinter war, das versuche ich für den Slalom mitzunehmen", erklärte Liensberger im ORF-Fernsehen.

Katharina Liensberger schlug sich von den ÖSV-Läuferinnen am besten, landete aber im geschlagenen Feld: Platz zwölf.
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Ricarda Haaser fiel im Finale vom zehnten auf den 15. Platz (+2,70) zurück. "Ganz so aufgegangen ist es mir nicht, wie ich es durchziehen wollte", meinte die enttäuschte Tirolerin. Künftig müsse sie besser und schneller Ski fahren, meinte Haaser. Katharina Truppe ("Eine solide Leistung, darauf kann ich für den Slalom aufbauen") landete an der 24. Stelle (3,31). Bernadette Schild war im ersten Lauf ausgeschieden.

Vlhova überrascht, Rebensburg enttäuscht

Vlhova hatte während ihres zweiten Laufs gar kein gutes Gefühl, wie sie nach ihrem ersten großen Titel erklärte. Zuvor hatte sie Team-Silber 2017 und Kombi-Silber in Aare geholt, wo sie nur drei Hundertstel hinter Wendy Holdener gelegen war. "Ich habe das nicht erwartet. Ich wollte nur die Ski laufen lassen, und jetzt habe ich Gold. Ich bin stolz auf das, was mir gelungen ist", sagte die Athletin aus der Niederen Tatra, die im Slalom erneut zu den Favoritinnen zählt.

Petra Vlhova jubelte über den WM-Titel.
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Rebensburg, die Olympiasiegerin von 2010, war zunächst enttäuscht. "Aber es ist schön, wenn man mit einer Medaille nach Hause fahren darf", meinte die 29-Jährige nach dem ersten Edelmetall für Deutschland in Schweden. (APA, 14.2.2019)

Reaktionen nach dem WM-Riesentorlauf der Damen (via ORF):

Petra Vlhova (SVK/Gold): "Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Das habe ich nicht erwartet. Mein Gefühl war im zweiten Lauf nicht so gut. Mein Gefühl war richtig schlecht. Ich wollte einfach nur die Ski gehen lassen – und so habe ich das Rennen gewonnen. Im ersten Lauf war ich schnell, habe aber Fehler gemacht. Im zweiten wollte ich einfach keine Fehler machen."

Viktoria Rebensburg (GER/Silber): "Eigentlich hat sich der zweite Lauf ganz gut angefühlt. Scheinbar habe ich über die letzte Welle zu viel Zeit liegen gelassen. Grundsätzlich bin ich sehr glücklich über die Silbermedaille. Schön, dass es sich umgedreht hat, im Super-G habe ich die Medaille knapp verpasst."

Mikaela Shiffrin (USA/Bronze): "Da sind schon Teile in meinen Kopf, die denken, was ich im ersten Lauf ausgelassen habe. Ich war im zweiten aggressiver, habe aber auch mehr Fehler gemacht. Das sind sehr schwierige Verhältnisse für mich. Aber ich bin glücklich."

Katharina Liensberger (AUT/Zwölfte): "Ich habe o.k. begonnen, dann ist mir ein Fehler passiert. Es waren aber Schwünge dabei, die mir gut gelungen sind. Das versuche ich, für den Slalom mitzunehmen. Jetzt heißt es einfach, die letzten Einstellungen zu treffen und sich im Kopf gut vorzubereiten. Ich freu' mich richtig auf das Rennen."

Ricarda Haaser (AUT/15.): "Ganz aufgegangen ist es mir nicht, wie ich es durchziehen wollte. Ich wollte attackieren und eine Schritt nach vorne machen. Es ist genau in die andere Richtung gegangen. Lernen kann man aber in jedem Bewerb."

Katharina Truppe (AUT/24.): "Im Großen und Ganzen war es eine solide Leistung, auf der man aufbauen kann. Das war sicher kein Nachteil (für den Slalom)."

Bernadette Schild (AUT/Aus im ersten Durchgang): "Es tut natürlich schon einiges ein bisschen weh, aber nichts, was ich zum Slalomfahren brauche. Ich habe da (im Slalom) ja wirklich nichts zu verlieren, weil auf dem Hang, glaube ich, erwarten sich die wenigsten was von mir."

WM-Riesentorlauf der Damen, Donnerstag

1. Petra Vlhova (SVK) 2:01,97
2. Viktoria Rebensburg (GER) +0,14
3. Mikaela Shiffrin (USA) 0,38
4. Ragnhild Mowinckel (NOR) 0,50
5. Federica Brignone (ITA) 0,87
6. Tessa Worley (FRA) 1,09
7. Sara Hector (SWE) 1,94
8. Clara Direz (FRA) 2,21
9. Coralie Frasse Sombet (FRA) 2,27
10. Andrea Ellenberger (SUI) 2,42
11. Frida Hansdotter (SWE) 2,43
12. Katharina Liensberger (AUT) 2,49
13. Marta Bassino (ITA) 2,56
14. Ylva Staalnacke (SWE) 2,61
15. Ricarda Haaser (AUT) 2,70
15. Wendy Holdener (SUI) 2,70
17. Alice Robinson (NZL) 2,78
18. Thea Louise Stjernesund (NOR) 2,87
19. Marlene Schmotz (GER) 2,90
20. Kristin Lysdahl (NOR) 2,97
21. Lara Gut-Behrami (SUI) 3,07
22. Meta Hrovat (SLO) 3,09
23. Marie-Michele Gagnon (CAN) 3,24
24. Katharina Truppe (AUT) 3,31
25. Romane Miradoli (FRA) 3,42
26. Mikaela Tommy (CAN) 4,17
27. Asa Ando (JPN) 4,38
28. Nina O'Brien (USA) 5,14
29. Riika Honkanen (FIN) 5,50
30. Magdalena Fjällström (SWE) 5,53

Ausgeschieden im 1. Durchgang:
Bernadette Schild (AUT)

Francesca Marsaglia (ITA)

Ausgeschieden im 2. Durchgang:
Sofia Goggia (ITA)
Alexandra Tilley (GBR)