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Das Franco-Mausoleum im "Valle de los Caidos".

Foto:Reuters

Madrid – Spaniens Regierung hat die umstrittene Umbettung der Gebeine von Diktator Francisco Franco (1892-1975) nach monatelangen Diskussionen offiziell in die Wege geleitet. Man werde der Familie zunächst 15 Tage Zeit geben, um zu entscheiden, wo Francos Leichnam nach der Exhumierung aus dem "Tal der Gefallenen" beerdigt werden soll, erklärte Justizministerin Dolores Delgado am Freitag.

Neuer Wallfahrtsort befürchtet

Dies habe der Ministerrat beschlossen, hieß es nach der wöchentlichen Kabinettssitzung in Madrid. Die Familie des Diktators hatte zuletzt mitgeteilt, sie wolle einer Exhumierung nur dann zustimmen, wenn der Leichnam in ein angekauftes Familiengrab in der Almudena-Kathedrale von Madrid gebracht werde. Delgado bekräftigte am Freitag, man werde eine Verlegung in das Gotteshaus im Zentrum der Hauptstadt nicht zulassen. Die sozialistische Regierung unter Pedro Sánchez befürchtet, dass die Almudena-Kathedrale durch das Franco-Grab zu einem neuen Wallfahrtsort für Rechtsextreme werden könnte.

Der Streit um die Umbettung des Franco-Leichnams hält seit vielen Monaten an. Sánchez hatte schon kurz nach seiner Amtsübernahme im Juni 2018 angekündigt, die Gebeine Francos aus dem "Tal der Gefallenen" an einen anderen Ort bringen zu wollen. Bis heute ist das riesige Mausoleum nordwestlich von Madrid eine Pilgerstätte für Menschen, die den toten Diktator verehren. (APA, 15.2.2019)