Nach einem Hackerangriff auf politische Parteien und das Parlament in Australien vor der Wahl im Mai sieht die Regierung Hacker im Staatsauftrag in der Verantwortung. "Unsere Cyberexperten gehen davon aus, dass ein hoch entwickelter staatlicher Akteur für diese böswillige Tat verantwortlich ist", sagte Premierminister Scott Morrison am Montag vor den Abgeordneten.

Der Hackerangriff auf Computersysteme des australischen Parlaments war vor zwei Wochen bekannt geworden. Nach Angaben Morrisons fanden die Ermittler inzwischen heraus, dass auch die Netzwerke einiger politischer Parteien gehackt wurden. Unklar ist bisher, ob bei den Angriffen Daten gestohlen wurden und wie lange die Cyberattacken andauerten.

China zählt zu den Hauptverdächtigen

Nach Angaben der australischen Sicherheitsbehörden ist bisher unklar, wer hinter den Angriffen steht. Auch die Motive seien unbekannt. Der Cybersicherheits-Experte Fergus Hanson vom australischen Strategic Policy Institute sagte, es gebe nur "einen oder zwei Täter", die einen solchen Hackerangriff verüben könnten. Demnach zähle China zu den Hauptverdächtigen, aber auch eine Täterschaft Russlands sei nicht auszuschließen.

Die Beziehungen zwischen Australien und China sind derzeit angespannt. Hintergrund sind Streitigkeiten über Bodenschätze, Seegebietsansprüche und die Nutzung chinesischer Technologie. Australien verzichtet beim Aufbau der neuen 5G-Mobilfunknetze auf Technik des chinesischen Konzerns Huawei. Mitte Mai stehen in Australien Parlamentswahlen an. (APA, 18.2. 2019)