Auf den Elektrofahrräder sitzt man wie Peter Fonda auf seiner Chopper in "Easy Rider".

Foto: Cubyke

Die "Cubykes" sind mittlerweile überall in Havanna zu sehen.

Foto: Cubyke

Seit gut zehn Jahren dürfen Kleinunternehmer im kommunistischen Kuba ihr Glück versuchen. Rund 600.000 sogenannte Cuentapropistas machen aktuell davon Gebrauch und bieten ihre Dienste vorwiegend als Zimmervermieter, Taxifahrer oder Restaurantbetreiber an. Einer von ihnen ist der Deutsche Martin Staub mit einem spannenden Gehversuch im Bereich der Mobilität von Individualreisenden.

Im Alter von 50 Jahren wagte der ehemalige Finanzberater einen Neuanfang als Designer und Verleiher von E-Bikes. Das war vor fast acht Jahren, doch erst 2018 saßen die ersten Kunden auf seinen Lowrider-Bikes, die ein wenig an die omnipräsenten Oldtimer auf Kuba erinnern. Ursprünglich wollte Staub die Räder auf der Karibikinsel bauen lassen, doch dafür fehlte jegliche Infrastruktur. Also begann er ohne Vorwissen noch zu Hause im Saarland, Räder mit breiten Reifen und Hilfsmotor zu entwerfen, die er später Cubykes taufte. Per Containerschiff kamen sie dann über den Atlantik.

Einsame Badestrände

Die bequemen Elektrofahrräder mit starker Motorleistung, auf denen man wie Peter Fonda auf der Chopper in Easy Rider sitzt, sind mittlerweile überall in Havanna zu sehen – aber auch außerhalb der Hauptstadt. Cubyke bietet neben den klassischen Runden durch die Altstadt oder Street-Art-Touren Mehrtagesreisen samt Unterkunft in Zentralkuba ebenso an wie im weitgehend autofreien Westen der Insel das Erkunden von einsamen Badestränden per Rad.

Die Akkus der Bikes haben eine Reichweite von bis zu 120 Kilometern, was im hügeligen Westen sehr hilfreich ist. Die Durchschnittsgeschwindigkeit von 25 km/h sorgt dafür, dass Radler zwar größere Distanzen hinter sich bringen können, aber auch etwas sehen vom alten Glanz der Insel. (saum, 5.3.2019)

Weiterlesen

Warum echte Helden mit dem Linienbus durch Kuba fahren