Belgrad/Prishtina – Die vor drei Monaten von der kosovarischen Regierung verhängten drastischen Zölle für Waren aus Serbien und Bosnien-Herzegowina haben der serbischen Wirtschaft bisher Einbußen von rund 90 Millionen Euro beschert. Handelsminister Rasim Ljajić warnte am Dienstag, dass die Auswirkungen der Zölle für Serbiens Wirtschaft langfristig noch schlimmer werden könnten.

Den Stopp der Importe aus Serbien hätten auf dem kosovarischen Markt nämlich bereits Produzenten aus anderen Staaten wie Albanien oder Slowenien genutzt, um ihre Waren dort anzubieten, erläuterte Ljajić. Vor der Erhöhung der Zölle für Waren aus Serbien hatten seine Produzenten, nach Angaben des Ministers, Waren im Wert zwischen 33 und 36 Millionen Euro monatlich im Kosovo abgesetzt.

Kosovo beharrt auf Zölle

Nach Angaben des regionalen Freihandelsabkommens Cefta belief sich der serbische Export in den Kosovo im Jahre 2017 auf 439,5 Millionen Euro, während Serbien lediglich Waren für 48,2 Millionen Euro aus seiner früheren Provinz einführte.

Kosovos Premier Ramush Haradinaj weigert sich vehement, die Zölle auch nur auszusetzen. Belgrad hat andererseits die Fortsetzung des EU-Normalisierungsdialogs mit Prishtina an ihre Aufhebung geknüpft. Dieser liegt derzeit auf Eis. (APA, 20.2.2019)