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Ein Jobverlust macht krank – auch wenn er Jahre zurück liegt, wie Forscher nun herausfanden.

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Zahlreiche Studien legen nahe, dass Arbeitsplatzverluste und Arbeitslosigkeit zu einer schlechteren Gesundheit führen. Soziologen der Universität Bamberg griffen diese Forschung nun auf und fragten: Hat der Verlust des Arbeitsplatzes auch dann noch Auswirkungen auf die Gesundheit, wenn er schon Jahrzehnte zurückliegt und gegebenenfalls anschließend weitere Anstellungen folgten?

Ja, wie Jonas Voßemer und Michael Gebel, Soziologen an der Universität Bamberg, in einer aktuellen Studie zeigen konnten. Der unfreiwillige Verlust des Arbeitsplatzes in einer frühen Phase des Berufslebens beeinträchtigt offenbar die Gesundheit langfristig. Mehr als 30 Jahre später lassen sich noch Auswirkungen auf die Gesundheit ausmachen, die auf diesen Bruch in der Biographie zurückzuführen sind.

Folgen für die Gesundheit

Für ihre Studie verwendeten die Forscher Daten aus der EU-Studie Survey of Health, Ageing and Retirement in Europe. Dafür wurden rund 28.000 über 50-jährige Europäer rückwirkend zu ihrem Lebenslauf befragt. Die Analysen zeigen: Personen, die ihre Stelle in den ersten zehn Jahren ihres Berufslebens unfreiwillig verloren, gaben mit einer im Mittel sechs Prozentpunkte höheren Wahrscheinlichkeit bei der Befragung an, einen mittelmäßigen oder schlechten Gesundheitszustand zu haben.

Die Forscher konnten außerdem zeigen, dass dies sowohl für Arbeitnehmer gilt, die entlassen wurden, als auch für diejenigen, deren Betrieb schloss. (red, 21.2.2019)