Von Touristen viel besucht: das Kaffeehaus am Michaelerplatz.

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Wien – Fiaker warten auf neue Kundschaft, Touristen finden sich zusammen, und Geschäftsleute eilen über den Michaelerplatz im ersten Wiener Bezirk. Meist herrscht emsiges Treiben, hier unmittelbar neben der Hofburg. Das bis 2017 an der Ecke zur Herrengasse geöffnete Café Griensteidl war ein beliebter Treffpunkt für Wiener, aber auch Wien-Besucher. Es folgten zwei Zwischennutzungsprojekte: zuerst das Café Rien, dann das Café Klimt. Ersteres bemühte sich um Einbindung von Künstlern und Musikern, das zweite Konzept des Busreiseunternehmens Blaguss hatte einen klar touristischen Fokus.

Nun verdichten sich die Gerüchte, dass künftig ein Supermarkt in Teile der Räumlichkeiten des einstigen Traditionscafés siedeln könnte. Eine Billa-Filiale soll eröffnet werden, hieß es in verschiedenen Berichten der vergangenen Tage. Bestätigen will das auf STANDARD-Anfrage niemand, dementieren aber auch nicht. Man habe Stillschweigen vereinbart, heißt es etwa seitens der Schweighofer-Gruppe, der die Immobilie gehört. Blaguss bestätigt, dass der letzte Betriebstag der 3. März sei. Auch Billa-Eigentümer Rewe will noch nicht konkret werden. Man werde sich zu gegebener Zeit äußern.

Gute Nachrichten gibt es zumindest für die Mitarbeiter des bald geschlossenen Café Klimt: Sie werden nicht gekündigt, sondern erhalten das Angebot, ihre Tätigkeit im von Blaguss betriebenen Donaubräu am Fuße des Donauturms fortzusetzen. Bier und Würstl folgen auf Melange und Sachertorte. (rwh, 20.2.2019)