Foto: APA/dpa/Jörg Carstensen

Berlin – Schulen und Geschäfte zu, Wohnungen kalt, Telefon tot: Bei gut 30.000 Haushalten in Berlin ist mehr als einen Tag lang der Strom ausgefallen – viele müssen über 30 Stunden warten. Der großflächige Blackout hat das öffentliche Leben im Berliner Stadtteil Köpenick von Dienstagnachmittag bis zum Mittwochabend erheblich eingeschränkt.

Tausende Menschen hatten in dieser Zeit ohne Licht, Heizung und Energie auskommen müssen, nachdem bei Bauarbeiten neben dem Hauptkabel auch das Ersatzkabel beschädigt worden war. Gegen 21.30 Uhr am Mittwoch hatte die Panne ein Ende.

"Unglückliche Komponenten" behinderten Reparatur

Durch den Ausfall im Südosten der Hauptstadt waren auch 2.000 Gewerbebetriebe betroffen. Nachdem in den ersten Häusern in der Altstadt von Köpenick am frühen Abend wieder Licht brannte, gelang es Vattenfall wenige Zeit später schließlich, auch die übrigen Straßenzüge wieder zu versorgen.

Bei der Reparatur waren mehrere "unglückliche Komponenten" zusammengekommen, die man in dieser Form noch nicht gehabt habe, so die Vattenfall-Sprecherin für das Berliner Stromnetz, Julia Klausch. "Die bauliche Situation lässt wenig Spielräume."

Die Blockheizkraftwerke in Köpenick und Friedrichshagen gingen vorübergehend vom Netz. Das Kraftwerk in Friedrichshagen lieferte am Mittwoch laut Vattenfall aber wieder Strom.

Bei einer Bohrung bei Bauarbeiten an der gesperrten Salvador-Allende-Brücke war neben dem Hauptkabel auch das Ersatzkabel beschädigt worden. Die verantwortliche Firma habe sich im Voraus nicht über deren Verlauf informiert, sagte die Sprecherin.

Eine dunkle und kalte Nacht

Tausende Menschen mussten deswegen bei weniger als zehn Grad Außentemperatur eine Nacht im Dunklen und Kalten verbringen. Am Mittwoch öffneten fünf Schulen, bei denen es noch Strom gab, ihre Türen für betroffene Bürger. Diese konnten sich dort aufwärmen oder ihr Handy aufladen. Die Köpenicker Altstadt war fast menschenleer, die meisten Läden und Restaurants waren dicht. Einige Straßenbahnen konnten nicht fahren. Auch das Krankenhaus Köpenick liegt in dem betroffenen Gebiet. Feuerwehr und Technisches Hilfswerk richteten eine zusätzliche Notstromversorgung ein. (APA, dpa, 21.2.2019)