Give me five!

Foto: APA/AFP/PIERRE-PHILIPPE MARCOU

Madrid – Cristiano Ronaldo war am Dienstag bei seiner ersten Rückkehr nach Madrid der Mann im Mittelpunkt. Der Superstar, der lange Zeit für Real Madrid gespielt hatte, wurde am Mittwoch von den Atletico-Fans gnadenlos ausgebuht. Seine Reaktion folgte nach der 0:2-Niederlage von Juventus Turin. "Ich habe fünf Champions Leagues gewonnen, Atleti null", erinnerte der Portugiese gestenreich.

Auf Interviews hatte Ronaldo in der Mixed-Zone des Stadions Wanda Metropolitano wenig Lust. Im Vorbeigehen wollte die frühere Real-Ikone die Journalisten aber deutlich darauf hinweisen, dass ihn die Anfeindungen durch die Fans kaltließen. "Ich fünf, Atleti null", wiederholte der Stürmer, der an diesem Abend blass geblieben war.

Mission vor dem Ende

Beim italienischen Serienmeister – die "vecchia signora" liegt in der Meisterschaft mit 13 Punkten Vorsprung auf Napoli auf Kurs Richtung achter Meistertitel in Folge – genießt die Königsklasse in diesem Jahr höchste Priorität. Eigens dafür hat man sich mit Ronaldo prominente Hilfe geholt. Nun könnte die Mission bereits im Achtelfinale ihr Ende nehmen.

Die Italiener verloren die Partie mit 0:2, nachdem die Innenverteidiger Jose Maria Gimenez (78.) und Diego Godin (83.) spät für Atletico getroffen hatten. Zuvor war trotz seiner Unsichtbarkeit auch der Videoassistent oft im Fokus gestanden – und neben Ronaldo zum Hassobjekt der Atletico-Anhänger geworden. Ein Tor von Alvaro Morata wurde wegen Foulspiels nicht gegeben, der Punkt eines Juve-Fouls an Diego Costa richtigerweise vor dem Strafraum lokalisiert.

"Final en casa"?

Letztlich stellten die Legionäre aus Uruguay aber doch noch die Weichen Richtung Viertelfinale. Auch in Madrid wird eine Zielsetzung wie in Turin verfolgt: Atletico will sich am 1. Juni im Wanda Metropolitano, im "final en casa", den ersten Champions-League-Titel der Vereinsgeschichte sichern.

"Aber wir haben immer noch das Rückspiel vor uns und wissen, die 90 Minuten in Turin werden genauso schwer, wie sie es heute waren", war sich Godin bewusst. "Es ist ein großer Rückstand, um ihn aufzuholen, aber wir werden alles geben in Turin", versprach Juve-Verteidiger Giorgio Chiellini.

Diego Simeone: "Haben Eier"

Atletico-Madrid-Coach Diego Simeone ist indes ein Wiederholungstäter – zumindest was eine eindeutige Geste in Richtung seiner Genitalien betrifft. Nach dem 1:0-Treffer seines Teams fasste sich der argentinische Trainer demonstrativ in den Schritt und stieß einen lauten Jubelschrei aus.

"Das bedeutet, dass wir Eier haben. Viele Eier. Ich habe das schon ein paar Mal als Spieler gemacht", erklärte Simeone nach der Partie. Dabei bezog er sich auf ein ähnliches, berühmt gewordenes "Sich-in-den-Schritt-Greifen" aus der Zeit, als der 48-Jährige noch als Mittelfeldspieler bei Lazio Rom tätig war. "Costa und Koke nach einem Monat, in dem sie nicht gespielt haben, in den Kader zu nehmen ... dafür muss man Eier haben", betonte Simeone. (APA, 21.2.2019)