Rapid an der heiligen Stätte des Fußballs: San Siro.

Foto: APA/HERBERT PFARRHOFER

Liveticker: Salzburg vs. Brügge, 18.55 Uhr, Inter vs. Rapid, 21 Uhr

Mailand – Erst Inter Mailand, dann Red Bull Salzburg: Auf Rapid warten zwei Highlights innerhalb von drei Tagen. Im Ligaschlager zum Frühjahrsstart gilt es, die Minichance auf das obere Playoff zu wahren. Deshalb wäre ein Sieg am Sonntag für Sportgeschäftsführer Fredy Bickel wichtiger als eine Sensation in der Europa League gegen Inter.

"Das kann man so sagen, wobei: Ich würde auch beide nehmen", sagte der Schweizer in Mailand. Rapid muss am Donnerstagabend ein 0:1 drehen, um ins Achtelfinale einzuziehen. "Wir müssen realistisch bleiben, das ist eine andere Liga", so Bickel. Deshalb wäre er schon mit einem Teilerfolg zufrieden: "Ein Punkt wäre Gold wert im Hinblick auf die Uefa-Wertung."

Über die Doppelbelastung wollte er nicht jammern. "Zum Rückrundenbeginn stört uns das nicht groß, ganz im Gegenteil, es ist eine Chance, dass du das Selbstvertrauen mehr aufbauen kannst." Alles andere als eine Niederlage würde Rapids Brust vergrößern. "Wichtig ist, dass du nicht einen Rückschlag hast, dass du nicht sofort wieder zu zweifeln beginnst."

Erfolge sollen dieser Tage mit Rotation gelingen. Coach Didi Kühbauer hat aufgrund der Enge des Kaders die Qual der Wahl. Die Spieler, die laut dem Rapid-Coach bei einer Nichtberücksichtigung "den Kopf nicht hängenlassen dürfen", gehen vorerst gelassen damit um. "Jeder will spielen, keine Frage, aber der Trainer stellt auf, und nicht die Spieler. Von daher gilt es, beim Training Gas zu geben", sagte Christoph Knasmüllner.

Spannend wird es in Zukunft, wenn die englischen Wochen wohl vorbei sind. "Im Verlauf der Rückrunde wird es nicht einfach für die Trainer, aber ich habe das Vertrauen, dass sie es so abwickeln, dass die Mannschaft bei Laune gehalten werden kann", zeigte sich Bickel zuversichtlich. Denkbar ist auch eine Kaderreduktion, gewisse Transferfenster sind noch offen.

Warten auf Arbeitsbewilligung

In der Offensive ist mit Aliou Badji ein Stürmer dazugestoßen, wobei die Arbeitsbewilligung für den Senegalesen fehlt. "Es ist anscheinend nicht ganz so einfach in Wien, die Arbeitsbewilligung zu erhalten, aber wir sind guten Mutes, dass es diese Woche noch klappt", gab Bickel Einblick.

Der 21-Jährige wird sich mit Deni Alar und vor allem Andrija Pavlovic um den Platz vorne streiten. Pavlovic zeigte beim 5:2 im Cup gegen Hartberg mit einem Doppelpack auf. "Wie er jetzt gutgesprochen wird, muss man relativieren, genauso wie er zuvor schlechtgesprochen wurde", meinte Bickel.

Pavlovic ist wie seine Kollegen bis mindestens 2020 gebunden, offen ist nur die Zukunft von Andrei Ivan, den man aufgrund einer Option nach Saisonende für zwei Jahre verpflichten kann. Viel Platz für Veränderungen bleibt da nicht. "Das ist die Kehrseite. Aber ich nehme lieber dieses Risiko, als dass ich in ganz schwierigen Situationen auch noch Vertragsdiskussionen habe", so Bickel.

Trotz gültiger Verträge rechnet der Sportchef mit Abgängen im Sommer: "Durch die europäischen Auftritte ist der eine oder andere Spieler in den Fokus gekommen. Ob wir es wollen oder nicht, es wird den einen oder anderen Abgang geben." Ziel ist aber, die Topspieler zu halten. Dazu zählt Kapitän Stefan Schwab, mit dem erste Gespräche bezüglich einer Verlängerung des bis 2020 laufenden Vertrags geführt wurden.

Keine Diskussionen gibt es über die Bickel-Zukunft. Die 2018 per Handschlag fixierte Fortsetzung der Zusammenarbeit wird halten. "Die Unterschrift ist noch nicht erfolgt, das ist aber nur eine Zeitfrage gewesen", so Bickel.

Er rechnet damit, dass Salzburg mit einem EL-Erfolgserlebnis gegen Club Brügge nach Wien kommt. "Ich glaube ganz bestimmt, dass sie die Hürde schaffen. Für mich sind sie fast noch eine Spur besser als in der letzten Saison, also traue ich ihnen wieder alles zu und würde mich auch für sie freuen. Denn du darfst nie vergessen, dass sie etwas für den österreichischen Fußball tun, was dir entgegenkommt", sagte Bickel, der im Titelkampf ein Bullen-Solo erwartet. (APA, 21.2.2019)

Europa League, Sechzehntelfinal-Rückspiel, Donnerstag

Inter Mailand – Rapid Wien
Stadio San Siro, 21 Uhr, live Puls 4 und Dazn, SR Artur Dias (POR)

Mögliche Aufstellungen:

Inter: Handanovic – Cedric Soares, De Vrij, Skriniar, Asamoah – Brozovic, Valero – Politano, Nainggolan, Perisic – Martinez

Ersatz: Padelli – Miranda, Ranocchia, D'Ambrosio, Vecino, Candreva, Dalbert, Joao Mario, Schiro, Roric, Nolan

Es fehlen: Icardi, Balde (beide angeschlagen)

Rapid: Strebinger – Potzmann, Sonnleitner, Hofmann, Bolingoli – Grahovac, D. Ljubicic – Thurnwald, Schwab, Schobesberger – Pavlovic

Ersatz: Knoflach – Müldür, Auer, Barac, Martic, Murg, Knasmüllner, Ivan, Alar

Es fehlen: Berisha (gesperrt), Dibon (Seitenbandeinriss im Knie), Badji (nicht einsatzberechtigt), Szanto (Aufbautraining)

Hinspiel 1:0, Aufsteiger im Achtelfinale, Auslosung am Freitag (13 Uhr) in Nyon, Spieltermine 7. und 14. März