Salzburg – Die Rektorwahl an der Uni Salzburg endete am Donnerstag mit einer Überraschung: Mit Hendrik Lehnert ist erstmals ein Kandidat von außen zum Rektor gewählt worden. Der deutsche Mediziner hat sich gegen den erstgereihten Hauskandidaten, den Arbeitsrechtler und ehemaligen Vizerektor Rudolf Mosler, durchgesetzt.
Lehnert war zuletzt Direktor der Medizinischen Klinik des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein. Von 2014 bis 2017 war er Präsident der Uni Lübeck. Der Internist wird am 1. Oktober Langzeitrektor Heinrich Schmidinger (65) beerben.
Die Wahl lief alles andere als glatt über die Bühne. Erste Aufregung gab es bereits, weil die Studierenden beim Hearing der neun Kandidaten dezidiert nicht erwünscht waren. Der vom Senat erstellte Dreiervorschlag stand ebenso in der Kritik. Ex-Bildungsministerin Sonja Hammerschmid (SPÖ) wehrte sich gegen ihre Nichtnominierung und wandte sich an den Arbeitskreis für Gleichbehandlung der Uni Salzburg. Der erste Wahltermin des Unirats musste verschoben werden, weil stattdessen eine Schiedskommission tagte. Ihrer Beschwerde wurde jedoch nicht stattgegeben.
Dann wurde die zweitgereihte Kandidatin Brigitte Hütter Rektorin an der Kunstuniversität Linz. Der Dreiervorschlag zerbröselte, nachdem sie ihre Bewerbung zurückgezogen hatte. Damit konnte der Rat nur noch zwischen Lehnert und Mosler wählen.
Schließlich hielt der siebenköpfige Universitätsrat den Termin für die Wahl auch noch geheim. Der Universitätsrat habe diesen Weg gewählt, der eine weitere Verfahrensverzögerung vermeide und "damit die Universität schützt", hieß es in der Bekanntgabe der Entscheidung, die per E-Mail an alle Universitätsangehörigen erging. Diese Vorgehensweise sei mit dem Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung abgestimmt gewesen und für rechtmäßig erachtet worden. (Stefanie Ruep, 22.2.2019)