Kindergarten "Bärli Brumm Brumm": nach wie vor gut besucht – aber das endgültige Aus droht.

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Wien – Die Wiener ÖVP übt Kritik an den Kontrollen der Stadt Wien in privaten Kindergärten. Nicht, weil diese, wie es am Beispiel sogenannter islamischer Kindergärten hieß, zu lasch seien – sondern weil sie intransparent ablaufen würden und die Ergebnisse für die Betreiber vielfach nicht nachvollziehbar seien.

"Die Stadt müsste die Betreiber wie Partner behandeln", sagt ÖVP-Wien-Bildungssprecherin Sabine Schwarz. Härtere Bandagen seien nur bei Uneinsichtigkeit angesagt. Auch müsse der Wiener Kindergarten-Bildungsplan "endlich auf gesetzliche Basis gestellt werden".

Verzweifelte Lage

Anlass der Kritik ist die verzweifelte Lage im Hernalser Kindergarten "Bärli Brumm Brumm", dem 1972 gegründeten ältesten Privatkindergarten Wiens. Dieser ist nach wie vor gut besucht. Doch nach einer Kontrolle der MA11 im April 2018 hat die Stadt mit Juni 2018 ihre Förderungszahlungen eingestellt und die Betriebsbewilligung widerrufen.

In der Einrichtung gebe es hygienische, pädagogische und raummäßige Mängel. Auch nach einer Folgekontrolle im September 2018 hielt die MA11 Förderstopp und Widerruf aufrecht – der STANDARD berichtete.

Bald keine Reserven mehr

Seither kämpfen die Betreiberinnen mit Spendenaufrufen ums Überleben. Über ihre Klage beim Verwaltungsgericht werde nach Erkrankung der Richterin wohl erst in sechs Monaten entschieden, sagt Gründerin Helga Plachenka. Bis dahin werde sie finanziell nicht durchhalten.

Im Büro von Bildungsstadtrat Jürgen Czernorhorszky (SPÖ) weist man die Kritik zurück. Partnerschaftlichkeit sei schon jetzt gegeben. (Irene Brickner, 22.2.2019)