Der Google-Assistant-Support im Android SMS/MMS/RCS-Client Messages.

Grafik: Google

Googles Messenger-Strategie – oder genauer gesagt: Das Fehlen einer irgendwie nachvollziehbaren Linie in diesem Bereich – ist ein zuverlässiger Quell für Spott über das Unternehmen. In den vergangenen Monaten hat Google aber zumindest versucht hier auszumisten. So soll etwa schon bald der aktuellste Messenger von Google, Allo, komplett abgedreht werden. Doch auch wenn dieser kein sonderlicher Erfolg war, so wurde in diesem Rahmen doch das eine oder andere Feature entwickelt, das Google mittlerweile in seine SMS/MMS/RCS-App Messages übernommen hat. Und nun kommt hier noch ein großer Brocken hinzu.

Assistant

Künftig soll der Google Assistant direkt in Messages genutzt werden können, um hilfreiche Zusatzinformationen zu liefern. Im Vergleich zu Allo weist die Implementation für Messages aber einen entscheidenden Unterschied auf: Die Künstliche Intelligenz agiert hier direkt am lokalen Gerät, es müssen also keine Daten an die Server von Google übertragen werden – etwas das Google bei Allo Privacy-Kritik eingebracht hatte.

Im Gegenzug bedeutet dies natürlich auch, dass die Assistant-Funktionen in Messages zumindest zum Start erheblich eingeschränkter sein sollen. Konkret konzentriert man sich zunächst auf drei Kategorien: Filme, Restaurants und Wetter. Zu allen kann der Sender mittels eines Klicks grafisch aufbereitete Informationsschnippsel in Messenger-Diskussionen einfügen.

Abwarten

Wann das Ganze wirklich genutzt werden kann, ist dabei allerdings noch nicht klar. Google spricht von einem Launch "in den kommenden Monaten" und auch dann vorerst nur auf Englisch. Das Unternehmen setzt zuletzt immer stärker auf lokale KI, etwa für seine Smart-Reply-Funktion in Gmail oder die Songerkennung und die Kamera bei den Pixel-Smartphones.

Gleichzeitig betont Google, dass man auch intensiv daran arbeitet, den RCS-Support weiter auszubauen, und neue Partnerschaften in diesem Bereich zu schmieden. MIttlerweile sei RCS – das wie SMS und MMS von den Providern implementiert werden muss – in 24 Ländern erhältlich. Österreich zählt hierzu nicht, und derzeit hat auch nur T-Mobile entsprechendes Interesse gezeigt.

Spekulationen

Raum für Spekulationen lässt ein Nebensatz im Google-Blogposting offen. So heißt es darin: "Wir werden weiter daran arbeiten, besseres Messaging für alle Android-Nutzer anzubieten – unabhängig von deren Gerät oder Anbieter". Entweder handelt es sich dabei einfach um eine aus der aktuellen Position einigermaßen gewagte Hoffnung auf eine universelle Verfügbarkeit von RCS. Oder aber Google deutet hier ein neues Messenger-Netz an, mit dem man etwa RCS ergänzen könnte, so dass die fortgeschrittenen Funktionen von Android Messages auch ohne dem Provider-Support funktionieren. Dies könnte dann ein Android-Pendant zu iMessage werden. (apo, 25.2.2019)