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Noch kann Venezuelas Staatschef Nicolás Maduro auf eine große Anhängerschaft bauen.

Foto: REUTERS/Manaure Quintero

Caracas/Bogota – In der Venezuela-Krise steigt die Zahl der Sicherheitskräfte, die desertieren und sich in das Nachbarland Kolumbien absetzen. Inzwischen seien 270 Sicherheitskräfte "vor der Diktatur von Nicolás Maduro geflohen", erklärte die kolumbianische Einwanderungsbehörde am Montagabend. Die Polizisten und Soldaten würden "Schutz und Hilfe" suchen.

Maduro warf den USA unterdessen vor, einen Krieg in Südamerika anzetteln zu wollen. "Sie versuchen eine Krise zu erzeugen, um eine politische Eskalation und eine militärische Intervention in Venezuela zu rechtfertigen und einen Krieg nach Südamerika zu bringen", sagte der Linksnationalist am Montag dem US-Sender ABC News. Die USA wollten das Öl Venezuelas und seien bereit, "für dieses Öl in einen Krieg zu ziehen".

Kanada denkt neue Sanktionen an

Angesichts der Krise prüft Kanada weitere Sanktionen gegen Maduros Regierung. Gegen viele hochrangige Mitglieder seien bereits Maßnahmen verhängt worden, sagte Außenministerin Chrystia Freeland. Nun werde mit den Partnern besprochen, wie die Sanktionsliste erweitert werden könne, um eine größere Wirkung zu entfalten. Einzelheiten nannte sie nicht.

US-Fensehteam festgehalten

Ein Fernsehteam des US-Senders Univisión ist vorübergehend gegen seinen Willen im venezolanischen Präsidentenpalast festgehalten worden. Maduro habe bei einem Interview am Montag verärgert auf die Fragen des Journalisten Jorge Ramos reagiert, berichtete der spanischsprachige Sender aus Miami.

Das Gespräch wurde unterbrochen, als der Journalist dem Präsidenten Bilder von Menschen zeigte, die in Venezuela Lebensmittel aus einem Mülllwagen aßen, erklärte Ramos nach der Freilassung seinem Sender aus einem Hotel in Caracas. Das Team sei zweieinhalb Stunden lang in einem Zimmer ohne Licht eingeschlossen worden. Die Kameras und Handys seien beschlagnahmt worden. (red, APA, 26.2.2019)