Pamela Anderson gastiert am Mittwoch als politische Aktivistin in Graz.

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Ihre erste Karriere als Lebensretterin und erotischer Traum heutiger Best-Ager in der von David Hasselhoff gestalteten Fernsehserie "Baywatch" ist lange vorbei. Und was genau Pamela Anderson nach ihrem Serienausstieg 1997 so alles gemacht hat, weiß man auch nicht recht.

Den Weltrekord, bisher 14-mal das Cover des wegen seiner interessanten Reportagen bei Silberrücken so beliebten Magazins "Playboy" geziert zu haben, kann ihr in diesem und im vergangenen Jahrhundert aber wohl niemand mehr nehmen. Sie ist und bleibt das sogenannte Sexsymbol der 1990er-Jahre.

Am Mittwoch werden bei ihrer Rede beim Elevate-Festival in Graz zum Thema Wahrheit mit absoluter Sicherheit auch nicht ihre Filmrollen in mediokren Machwerken wie "Barb Wire" Mitte der 1990er-Jahre oder ihre öffentlich gut dokumentierten Beziehungen mit verhaltensauffälligen Rockmusikern wie Tommy Lee, dem Schlagzeuger der Pudelmetall-Band Mötley Crüe, oder mit Prolo-Rapper Kid Rock auf dem Plan stehen.

Für Tierschutz und Gelbwesten

Eher schon wird die 51-jährige gebürtige Kanadierin und strenge Veganerin in Graz über ihre Zweitkarriere als Tierschützerin bei der Organisation Peta referieren. Man erinnere sich an die aufsehenerregende Kampagne "I’d Rather Go Naked Than Wear Fur" von 2003. Allerdings ist es auch jederzeit möglich, dass Anderson ein freies Impulsreferat gestaltet. In Frankreich setzte sie sich zuletzt nicht nur für afrikanische Flüchtlinge ein, sondern musste auch einen Shitstorm durchtauchen, weil sie sich für die Gelbwesten und gegen die Gewalt der Eliten starkgemacht hatte.

Auf ihrer Homepage schrieb sie: "Wenn Protestierende Autos zerstören und Geschäfte niederbrennen, attackieren sie Privatbesitz. Dieser ist die Basis des Kapitalismus. Wenn diese Leute Polizeibeamte angreifen, verweigern sie die repressive staatliche Gewalt und fordern sie gleichzeitig heraus – eine Gewalt, die im Wesentlichen dazu da ist, das Kapital zu schützen."

Die zweifache Mutter, die seit 2017 mit dem französischen Fußballer Adil Rami liiert ist, konferiert ansonsten mit Wladimir Putin über Umwelt belange oder kritisiert den Rechtsruck in Italien. Sie hat auch kein Problem, sich bezüglich ihrer Ablehnung der #MeToo-Bewegung und von deren übertriebenem Feminismus in die Nesseln zu setzen. Alles wäre ganz einfach: Bei Businessmeetings in Hotels nie im Bademantel die Zimmertür öffnen! (Christian Schachinger, 26.2.2019)