Stefan Kaineder ist "bereit, Verantwortung zu übernehmen".

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Linz – Eben noch die Kür zum stellvertretenden Bundessprecher der Grünen, jetzt die klare Ansage, Landessprecher in Oberösterreich werden zu wollen: Stefan Kaineder nimmt die politische Karriereleiter derzeit in einem beachtlichen Tempo.

Dienstagabend hat der 34-jährige Landtagsabgeordnete mit einem pathetischen Facebook-Video und den Worten "Ich bin bereit, Verantwortung zu übernehmen" angekündigt, die scheidende Landeschefin Maria Buchmayr im April beerben zu wollen.

Innerparteilich stehen die Chancen dafür gut, da der studierte Theologe und Gemeinderat in der kleinen Gemeinde Dietach als "Realo" mit großem Selbstvermarktungspotenzial geschätzt wird. Bereits einmal hatte der gern als "Öko-James-Dean" bezeichnete Kaineder, der eigentlich aus einem klassischen Mühlviertler ÖVP-Haushalt kommt, den grünen Chefsessel im Visier. 2013 trat der verheiratete Vater von drei Kindern gegen Buchmayr an, verlor damals aber mit 44,71 zu 55,29 Prozent.

Spitzenkandidatur?

Spannend wird, ob Kaineder 2021 auch als Spitzenkandidat in den Landtagswahlkampf zieht. Eng verbunden ist damit die Frage, ob das grüne Urgestein Rudi Anschober dem Reiz der Wahlurne widerstehen und sich mit der Politpension anfreunden kann.

Für den harten Politikalltag scheint der Hobbymusiker jedenfalls gut gerüstet. Denn wie hat Kaineders Opa (laut Video) stets gesagt: "Kinder, essts gscheit, damit ihr groß und stark werdet." (Markus Rohrhofer, 26.2.2019)