Paul Buschnegg: "Tischtennisspielen hat etwas von dieser 'Taugenichtsromantik'."

Foto: Nathan Murrell

"Ich spiele gern Tischtennis an öffentlichen Plätzen. Im Wiener Prater gibt es zum Beispiel ein paar Tische. Ein- bis zweimal pro Woche geht sich's schon aus. Mir gefällt, dass man eigentlich nicht gegeneinander, sondern miteinander spielt. Und wenn der Wind hinzukommt, gibt es noch einen dritten, unsichtbaren Mitspieler. Der Wind ist mit einer Gegenstromanlage beim Schwimmen vergleichbar.

Mir kommt vor, das Tischtennisspielen hat etwas von dieser 'Taugenichtsromantik'. Es sind oft schräge Typen, die man an solchen Plätzen antrifft. Sie strahlen etwas von Verweigerung aus. Ob ich mich diesen Menschen zugehörig fühle? Zumindest sympathisiere ich mit ihnen.

Auch wenn ich mehrere Tischtennisschläger besitze, ist dieser grüne etwas Besonderes, ich schätze ihn alterstechnisch auf die 1970er-Jahre. Ich frage mich manchmal, warum es ein alter Tischtennisschläger nicht zu einem Kultobjekt bringt wie etwa eine alte Stradivari. Vielleicht schaffe ich es mit diesem hier." (Michael Hausenblas, RONDO, 12.3.2019)

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