Indische Soldaten bewachen einen Bahnhof in Grenznähe.

Foto: NARINDER NANU / AFP

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Die indische Armee transportiert Artilleriegeschütze in den Unionsstaat Kaschmir und Jammu.

Foto: REUTERS/Mukesh Gupta

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Die Rückkehr des Kampfpiloten Varthamans wurde zum Medienspektakel.

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Alle Augen waren am Freitag auf den Grenzübergang Attari-Wagah gerichtet. Dort sollte der indische Pilot Abhinandan Varthaman die Grenze von Pakistan nach Indien übertreten, mitten im Krisengebiet Kaschmir, an der Waffenstillstandslinie von 1972. Er ist es, der vor wenigen Tagen bei gegenseitigen Luftangriffen in pakistanische Gefangenschaft geriet. Tausende Schaulustige waren gekommen, um zu sehen, wie er feierlich den Indern übergeben würde.

Pakistans Premier Imran Khan wollte den Schritt als Geste des Friedens verstanden wissen und ließ sich von den pakistanischen Medien als großen Staatsmann feiern. Indien feiert wiederum Premier Narendra Modi als jenen Mann, der die Rückgabe des Piloten durchgesetzt hat – ganz ohne Gegenleistung an Islamabad. Gibt es also am Ende zwei Gewinner?

Die Zeichen stehen zwar auf Entspannung, aber beide Staatschefs müssen sich auch Kritik aus den eigenen Reihen gefallen lassen: nämlich dass Khan eingeknickt sei und Modi es überhaupt so weit hat kommen lassen.

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Kurz nach 9 Uhr abends Ortszeit wurde der Pilot nach Indien gebracht.
Foto: AP/K.M. Chaudary

Und die Pakistanis ließen die Inder lange auf ihren Piloten warten. Anfangs hieß es, in der Früh, dann am Nachmittag würde er übergeben werden; erst am späten Abend kam Varthaman auf der indischen Seite der Grenze an.

Indische "Umweltterroristen"

Der Pilot war in Gefangenschaft geraten, als am Dienstag Indien Angriffe auf pakistanisches Territorium geflogen war – laut Regierung in Neu-Delhi, um ein Terrorcamp der Jaish-e-Mohammed zu zerstören, die die Pulwama-Attacke für sich reklamiert hatte. Doch Pakistan bestreitet, dass es in besagter Region überhaupt Terrorcamps gebe. Indien habe mit den Wald-Bombardements "Umweltterrorismus" betrieben, sagte Pakistans Klimaminister Malik Aslam am Freitag und kündigte eine Beschwerde bei der Uno an.

Nachdem Pakistan Mittwochfrüh mit Luftangriffen geantwortet hatte, kam es am Mittwoch und Donnerstag zu Bodengefechten in Kaschmir. Auch am Freitag wurden wieder Gefechte gemeldet.(Anna Sawerthal, 1.3.2019)