Kabul – Die Gesprächsrunde zwischen den USA und hochrangigen Taliban zur Lösung des langwierigen Konflikts in Afghanistan ist für zwei Tage unterbrochen worden. Das teilten der Sprecher der radikalen Islamisten, Zabiullah Mujahid und US-Chefunterhändler Zalmay Khalilzad am Donnerstag mit.

Beide Seiten hätten sich im Golfemirat Katar darauf geeinigt, eine Pause für Konsultationen und die Vorbereitung auf das nächste Treffen einzulegen. Die Gespräche sollen am Samstag fortgesetzt werden.

Die Taliban pochen auf einen Abzug aller US-Truppen. Die USA wollen ihrerseits Garantien, dass Afghanistan danach nicht wieder zu einem Rückzugort für Terroristen von Al-Kaida und der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) wird. Die Eile bei den Verhandlungen nach jahrelangem Stillstand ist der Ungeduld des US-Präsidenten Donald Trump geschuldet. Er möchte gerne die US-Soldaten nach Hause holen.

Die mittlerweile sechste Gesprächsrunde hatte am Montag begonnen. Khalilzad schrieb auf Twitter: "Wir machen weiterhin langsame, beständige Schritte in Richtung Verständnis und schließlich Frieden."

Laut der Taliban-Mitteilung wurde bis Mittwochmittag über den Abzug der internationalen Truppen diskutiert, danach darüber, wie verhindert werden soll, dass Afghanistan zu einem sicheren Hafen für Terroristen wird.

Vize-Chef der Taliban mit dabei

Der erstmals während einer Gesprächsrunde nach Doha angereiste Vize-Chef der Taliban, Mullah Abdul Ghani Baradar, habe sich mit mehreren Offiziellen des Golfemirates Katar getroffen, dem US-Sondergesandten für Aussöhnung, Zalmay Khalilzad, sowie dem Oberbefehlshaber der US- und NATO-Truppen in Afghanistan, Austin Scott Miller, hieß es weiter.

Khalilzad schrieb auf Twitter, es gebe auch Fortschritte bei der Bildung eines "nationalen Teams" in Kabul, das bereit sei, den innerafghanischen Dialog und die Gespräche mit den Taliban aufzunehmen. Der afghanische Präsident hatte ein Verhandlungsteam aufgestellt, dass von der Opposition als nicht inklusiv kritisiert worden war. Die Taliban weigern sich weiterhin, mit der Regierung in Kabul Gespräche aufzunehmen, die sie als "Marionette" des Westens sehen. (APA, 28.2.2019)