Ein Lufttaxi von Ehang.

Foto: CHINA STRINGER NETWORK

Tun sich zusammen, um der Sache auf die Sprünge zu helfen: ProSiebenSat1Puls4-Geschäftsführer Markus Breitenecker, FACC-CEO Robert Machtlinger, Ehang-Vice-President Cora Tang und Ehang-Overseas-Managing-Director Felix Lee (von links).

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Wien / Ried im Innkreis – Einmal durch die Luft in die Innenstadt: Geht es nach Felix Lee und Robert Machtlinger, dauert es nicht mehr lange, bis Otto Normalverbraucher in ein Flugtaxi steigen kann. Und das zu einem Preis, der sich nicht von jenem eines Taxis auf vier Rädern unterscheiden soll, nur zehnmal so schnell wie dieses soll es sein. Robert Machtlinger, Vorstandsvorsitzender des oberösterreichischen Luftfahrtzulieferers FACC, und Felix Lee, Manager des chinesischen Partners Ehang, sind sich sicher, dass Lufttaxis bald Realität werden.

Schon 2020 sollen der Bevölkerung erste Flüge angeboten werden, erklärten die Partner in Wien. Ermöglichen soll das eine Allianz aus FACC, Ehang sowie ProSiebenSat1Puls4, wie am Donnerstag auf einer Pressekonferenz bekanntgegeben wurde. In den nächsten zwei Jahren sollen im Innviertel 300 Einheiten gebaut und weltweit ausgeliefert werden.

Wachsender Markt

Machtlinger will sich vom wachsenden Markt "Urban Air Mobility" ein gutes Stück vom Kuchen abschneiden. Der Standort in Österreich soll von den Fluggeräten, designt in China, made in Austria, wie Felix Lee es beschreibt, profitieren. ProSiebenSat1Puls4 will die Werbetrommel rühren. Bis 2025 sollen sich laut Machtlinger 3.000 elektrisch betriebene Passagierdrohnen in der Luft befinden und rund 100.000 Passagiere pro Jahr befördern. 25 Jahre später werde die Anzahl der im Einsatz befindlichen Flugtaxis dreißigmal höher sein. Vor allem in großen Städten sollen sie – so die einhellige Meinung – verkehren.

Der elektrisch betriebene Prototyp des "Autonomous Aerial Vehicle" (AAV) von Ehang ist bereits in China im Testeinsatz. Zwei Personen und kleinere Gepäckstücke finden Platz. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt laut Lee 160 km/h. Maximale Flugdauer: 25 bis 30 Minuten. Innerhalb einer Viertelstunde sollen rund 80 Prozent der Batterie aufgeladen werden können. Leise sind die Geräte offenbar nicht. Derzeit seien sie zwar leiser als eine Fotodrohne, allerdings soll die Lärmentwicklung noch verbessert werden, "die Flugtaxis aus einer Distanz von 15 bis 20 Metern "so gut wie nicht gehört werden", sagte Lee. (rebu, 28.2.2019)