Den Arbeitsplatz der Sozialministerin Beate Hartinger-Klein hat der Steuerzahler geschaffen.

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Sozialministerin Beate Hartinger-Klein hat ein Riesenressort (Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz) mit einem riesigen Budget. Ihre Arbeit betrifft so gut wie alle Österreicher.

Schon aus diesem Grund ist es faszinierend, die Äußerungen der Frau Minister einer respektvollen Exegese zu unterziehen. Dazu war unlängst wieder Gelegenheit, als Hartinger-Klein in einer Parlamentsdebatte über die segensreiche Karfreitagsregelung der Regierung äußerst gereizt auf Zwischenrufe reagierte:

"Wer schafft die Arbeit? Wer schafft die Arbeit? Wer schafft die Arbeit? Na sorry, die Wirtschaft schafft die Arbeit. Bitte merkts euch das einmal."

Gern, Frau Minister, wir wollen uns das wirklich gern merken, auch wenn wir diese Aussage in den gängigen Wirtschaftstheorien – klassische Nationalökonomie, marxistische These, Ordoliberalismus, Keynesianismus, Monetarismus – so nicht gefunden haben. Irgendwie sind wir bisher von der Meinung ausgegangen, dass "die Wirtschaft" eine Einheit mit den Arbeitern und den Konsumenten bildet und die einen ohne die anderen nicht auskommen.

Es gibt natürlich schon Fälle, wo "die Wirtschaft" nur indirekt Arbeitsplätze schafft. Den Arbeitsplatz der Frau Minister Hartinger-Klein hat zum Beispiel der Steuerzahler geschaffen. Beziehungsweise, im Sinne einer Culpa in eligendo, ihre Partei, die FPÖ. (Hans Rauscher, 28.2.2019)