Kim und Trump wollen weiter reden, sagt Nordkorea. Ein neues Angebot gibt es aber nicht.

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Pjöngjang/Seoul – Der Dialog zwischen den USA und Nordkorea über die atomare Abrüstung auf der koreanischen Halbinsel soll laut nordkoreanischen Staatsmedien auch nach dem Scheitern des jüngsten Gipfels der beiden Länder fortgesetzt werden. Die nordkoreanische Staatsagentur KCNA meldete Freitag früh, beide Seiten hätten sich auf einen anhaltenden Dialog zur "Denuklearisierung" geeinigt.

Die Frage, wie Pjöngjang reagieren würde, war im Raum gestanden, seitdam US-Präsident Donald Trump und Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un am Donnerstag ihre Gespräche in Hanoi vorzeitig und ohne Einigung abgebrochen hatten. KCNA berichtete, die Gespräche seien "produktiv und aufrichtig" gewesen. Der Austausch zwischen Kim und Trump habe zum gegenseitigen Vertrauen beigetragen.

Auch das nordkoreanische Staatsmedium "Rodong Sinmun" berichtete positiv über den Gipfel. Allerdings hatte Nordkoreas Führung vermutlich auch wenig Wahl: Die Staatsmedien waren angeleitet worden, vor dem Gipfel massiv zu berichten – offenbar, weil Pjöngjang von einer Einigung ausgegangen war. Das war ungewöhnlich: Meist berichten nordkoreanische Medien erst im Nachhinein über große Ereignisse, insbesondere, wenn Machthaber Kim teilnimmt. So soll sichergestellt werden, dass der Staat die Interpretationshoheit behält.

Kein neues Angebot

Zuvor hatte Nordkorea US-Präsident Trump widersprochen, der gesagt hatte, es sei zu keiner Einigung gekommen, da der nordkoreanische Machthaber die Aufhebung aller Sanktionen gefordert habe.

Der nordkoreanische Außenminister Ri Yong-ho sagte in einem seltenen Auftritt vor Journalisten, sein Land habe im Gegenzug für atomare Abrüstung nur die Aufhebung eines Teils der Sanktionen gefordert. Die angebotene atomare Abrüstung sei die weitestreichende Maßnahme, die für sein Land derzeit machbar sei. Das Angebot werde sich auch dann nicht ändern, wenn die USA weitere Verhandlungen in der Zukunft vorschlagen würden.

Trump hatte nach dem vorzeitigen Ende des Gipfels am Donnerstag gesagt, Kims Angebote zur atomaren Abrüstung seien nicht weitreichend genug gewesen. (APA, red, 1.3.2019)