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Italiens Innenminister Matteo Salvini lobt Österreichs Bordelle – aus "sanitären" Gründen. Sein Regierungspartner Luigi Di Maio (li.) ist anderer Meinung.

Foto: Reuters / Casilli

Rom – Der italienische Innenminister Matteo Salvini wirbt um die Abschaffung des Verbots von Bordellen in Italien. Freudenhäuser, die seit den 1950er-Jahren verboten sind, sollten wieder geöffnet werden, forderte Salvini bei einem Besuch in der friaulischen Hafenstadt Monfalcone am Donnerstag. Italien solle sich an Österreich ein Beispiel nehmen.

Die Wiedereröffnung von Freudenhäusern sei nicht im Regierungsvertrag enthalten, da der Koalitionspartner der Rechtspartei Lega, die Fünf Sterne-Bewegung, damit nicht einverstanden sei. Die Wiedereinführung der Bordelle wäre jedoch ein Weg, um der Mafia den Prostitutionsmarkt zu entziehen, meinte der Innenminister laut der Nachrichtenagentur Ansa.

Trotz Verbots bis zu 100.000 Prostituierte

"Auch vom sanitären Standpunkt wäre es sicherer, Freudenhäuser wiedereinzuführen. Das österreichische Beispiel ist meiner Ansicht nach das effizienteste", sagte Salvini.

Eine Legalisierung der Prostitution ist in Italien heftig umstritten. Wegen des florierenden Straßenstrichs diskutiert man seit einigen Jahren die Möglichkeit, Bordelle wiederzueröffnen und genau zu kontrollieren. Schätzungen zufolge gibt es bis zu 100.000 Prostituierte, ein Drittel davon aus dem Ausland. Mehr als die Hälfte davon arbeiten auf der Straße. (APA, 1.3.2019)