Bild nicht mehr verfügbar.

Nach 28 Jahren und der Übernahme durch AT&T geht HBO-Boss Richard Plepler.

Foto: Evan Agostini/Invision/AP

New York – Der Chef des US-Bezahlsenders HBO ("Game of Thrones"), Richard Plepler, hat nach fast 28 Jahren im Unternehmen seinen Rücktritt bekanntgegeben. Nach der Übernahme von Time Warner und damit auch HBO durch AT&T gab es bereits Berichte über einen Kulturkampf und einen anstehenden Personalumbau.

AT&T benannte den Time Warner rasch in WarnerMedia um und will mit dessen Hilfe – wie Hollywood-Gigant Disney – zügig einen neuen eigenen Streaming-Service starten.

Turner-Chef soll gehen

Schon vor Pleplers Rücktritt spekulierten US-Medien, dass der frühere NBC-Entertainment-Chairman Bob Greenblatt die TV-Führung über Turner und HBO übernehmen könnte. Turner-Chef David Levy soll sich auch zurückziehen.

Österreicher Zeiler leitet internationales Turner-Geschäft

Das internationale Geschäft von Turner Broadcasting führt ein Österreicher: Gerhard Zeiler, zuvor ORF-Generaldirektor, dann RTL-Boss in Deutschland und langjähriger Chef der gesamten RTL Group. Zeilers aktueller Vertrag bei Turner läuft nach STANDARD-Infos bis Ende 2020.

Pleplers Erfolgsstory unter Streamingdruck

Unter dem 59-jährigen Plepler wurde HBO, das zum jüngst vom Telekom-Riesen AT&T geschluckten Medienkonzern Time Warner gehörte, mit Serien wie "The Sopranos", "The Wire" oder "Sex and the City" weltberühmt. Inzwischen erschweren der Streaming-Boom und der Konkurrenzdruck etwa durch Netflix das Geschäft jedoch.

Es falle ihm zwar schwer, doch es sei der richtige Zeitpunkt, die Firma zu verlassen, schrieb Plepler in einem am Donnerstag (Ortszeit) vom US-Sender CNBC veröffentlichten Memo an die Mitarbeiter.

"Dank Euch allen kann ich zum nächsten Kapitel in meinem Leben voranschreiten, wissend, dass das beste Team in der Branche hier bleibt, um unseren kontinuierlichen Fortschritt und Erfolg weiterzuführen", hieß es in der Nachricht weiter. (red, APA, dpa, 1.3.2019)