Bukarest – Ein außergewöhnlicher Fund ist einem internationalen Forscherteam in Rumänien gelungen: Es entdeckte den frühesten Nachweis gemeinsamer Brutkolonien verschiedener Vogel- und Reptilienarten. Die in guter dreidimensionaler Erhaltung konservierten Fossilien von Eiern und Eierschalenfragmenten stammen aus der späten Kreidezeit und sind etwa 68 Millionen Jahre alt.

Friedliche Nachbarschaft

Die nun im Fachjournal "Scientific Reports" präsentierte Entdeckung gelang dem rumänischen Paläontologen Matyas Vremir 2011 an einem Flussufer in der zentralrumänischen Region Oarda de Jos. Auf die Freilegung folgte die Analyse, und die erbrachte, dass hier offenbar mindestens vier verschiedene Spezies brüteten: ein Vertreter der Enantiornithes (Vögel, die noch Zähne und Klauen hatten) sowie einer unbestimmten weiteren Vogelart, dazu eine gekkoartige Echse und ein Vertreter der Krokodilverwandtschaft.

Dass die Eier der potenziell räuberischen Reptilien dicht an dicht mit den Vogeleiern entdeckt wurden, lasse vermuten, dass diese von den Vögeln "nicht nur toleriert, sondern vielleicht nicht als Bedrohung" für die Vogeleier und -jungen wahrgenommen worden seien, heißt es in der Studie.

Die Autoren hoben hervor, damit sei der Fossilienfund "einmalig bei den Wirbeltier-Fossilienfunden" und stelle "den ersten Beleg" dafür dar, dass Tiere verschiedener Arten das selbe Brutgebiet nutzten. "Hier geht es nicht nur um einen interessanten Haufen Steine, sondern um eine Geschichte, die noch viele unentdeckte Geheimnisse birgt", sagte Vremir. (red, APA, 4. 3. 2019)