Brüssel – Die USA haben die Ablehnung einer Schwarzen Liste der EU-Kommission gegen Geldwäsche und Terrorfinanzierung durch die Mitgliedstaaten der Europäischen Union begrüßt. Es sei "ermutigend", dass "der gesunde Menschenverstand" über das "dogmatische Auftreten der Kommission" gesiegt habe, sagte der US-Botschafter bei der EU, Gordon Sondland, der Nachrichtenagentur AFP.

Er bestätigte, dass die USA massiv gegen die Aufnahme von vier US-Territorien auf die Liste vorgegangen sind. Die EU-Kommission hatte Mitte Februar ihre Liste mit 23 Staaten und Gebieten vorgestellt, bei denen es aus ihrer Sicht ein "hohes Risiko" für Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung gibt. Unter ihnen waren auch die vier US-Territorien Samoa, Amerikanische Jungferninseln, Puerto Rico und Guam sowie Saudi-Arabien. 27 der 28 Mitgliedstaaten hatten die Liste am Donnerstag in einer Probeabstimmung abgelehnt.

"Lächerliche Verschwendung"

Sondland zufolge war nicht nur die US-Vertretung in Brüssel aktiv, um das Vorhaben zu stoppen. "Um dieses Ergebnis zu erzielen, hat es einer Reihe von Anstrengungen der Regierung bedurft, die sich über die verschiedenen Behörden erstreckten", sagte er.

Er sprach von einer "lächerlichen Verschwendung" von Zeit und Ressourcen, die ansonsten für die Verbesserung der Beziehungen zwischen den USA und der EU hätten eingesetzt werden können. "Stattdessen mussten wir unsere Energie darauf verwenden, diese schlechte Idee zu zerstören", sagte Sondland, der seit Juli vergangenen Jahres US-Botschafter bei der EU ist. (APA, 1.3.2019)