Kabul – Im Ringen um eine politische Lösung des mehr als 17 Jahre langen Konflikts in Afghanistan gibt es den Taliban zufolge kleine Fortschritte. Derzeit verhandeln die Aufständischen mit US-Vertretern im Golfemirat Katar über einen Abzug der internationalen Truppen aus dem Land. Im Gegenzug soll es Garantien geben, dass Afghanistan kein sicherer Hafen für Terroristen wird.

Es ginge "Schritt für Schritt" vor, hieß es in einer Mitteilung der Taliban vom Sonntagabend. Man sei sehr sorgfältig und wachsam bei allen Fortschritten. Bisher gebe es noch keine Einigung auf ein Dokument oder über ein Abkommen. Die USA fordern in den Gesprächen auch eine umfangreiche Waffenruhe. Außerdem sollen die Taliban Gespräche mit der Regierung in Kabul aufnehmen.

Sechste Runde

Die mittlerweile sechste Gesprächsrunde zwischen einer US-Delegation und hochrangigen Taliban hatte vergangenen Montag begonnen. Erstmals war auch der Vizechef der Taliban, Mullah Abdul Ghani Baradar, nach Doha gereist. US-Chefunterhändler Zalmay Khalilzad schrieb am Mittwoch auf Twitter: "Wir machen weiterhin langsame, beständige Schritte in Richtung Verständnis und schließlich Frieden."

Die USA hatten im vergangenen Sommer Direktgespräche mit den Taliban aufgenommen, um den seit mehr als 17 Jahren währenden Konflikt in Afghanistan zu beenden. Damit hatten sie ihre Politik bedeutend geändert. Davor hatten sie stets gesagt, die Aufständischen sollten direkt mit der afghanischen Regierung verhandeln und ein Friedensprozess müsse unter deren Führung stattfinden. (APA, 4.3.2019)