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Netflix-Filme hätten bei den Academy Awards nichts verloren, meint Spielberg.

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Anbieter wie Netflix oder Amazon haben unsere Sehgewohnheiten massiv umgekrempelt. Während sich Filme auf DVD und Blu-ray immer schlechter verkaufen, verzeichnen Streaming-Services immer mehr Zulauf. Die Anbieter verfügen aber nicht nur über eine breite Palette an Produktionen bekannter Studios, sondern betätigen sich immer umfangreicher auch selbst als Financiers und Produzenten von Serien und Filmen.

Und diese fallen in den letzten Jahren auch zunehmend bei Preisverleihungen auf. Allerdings sind die selbst gemachten Filme nicht überall willkommen. Nach einem Streit mit den Organisatoren des Filmfestivals in Cannes zog Netflix seine Produktionen dort im vergangenen Jahr zurück, weil nur noch Filme nominiert werden können, die auch im Kino waren. Ein ähnlicher Streit könnte sich auf Initiative von Starregisseur Steven Spielberg nun auch für die Oscar-Verleihung anbahnen.

Academy Awards verlangen keine Kino-Exklusivität

Denn, so erklärt ein Sprecher seiner Firma Amblin Entertainment gegenüber Indiewire, es sei ihm "ein wichtiges Anliegen", dass Streaming-Filme nicht an den Academy Awards teilnehmen dürfen. Schon in der Vergangenheit hatte er argumentiert, dass diese mit TV-Produktionen gleichzusetzen seien und somit bei den Emmys besser aufgehoben sind. Spielberg wäre "froh", wenn sich andere seiner Haltung anschließen würden

Dem entgegen steht allerdings, dass etwa das unter Netflix-Flagge entstandene "Roma" zuletzt gleich drei Trophäen absahnen konnte. In den Nominierungen finden sich Filme des Streaming-Riesen bereits seit 2014. Zudem gibt es für die Oscars bislang keine Vorschriften, die ein exklusives Zeitfenster für den Kino-Release vorsehen. Das ergibt auch durchaus Sinn, argumentiert man etwa bei Engadget, denn eine solche Regel könnte Indieproduktionen die Teilnahme erschweren, die darauf angewiesen sind, ihre Werke schnell elektronisch veröffentlichen zu können.

Netflix trat Hollywood-Lobbyverband bei

Netflix ist Hollywood mittlerweile näher gerückt und Mitglied der MPAA, dem Lobbyverband der großen Filmstudios in den USA, geworden. Gleichzeitig hat man der Internet Association den Rücken gekehrt. Die Direktoren der Academy of Motion Picture Arts and Sciences treffen sich das nächste Mal im April. Ob Spielbergs Vorstoß bei ihnen Gehör finden wird, bleibt abzuwarten. (red, 04.03.2019)