Ab Juni funktioniert das Microsoft Band nur noch offline.

Foto: Microsoft

Mit einem Fitnessband, das man schlicht "Band" nannte, probierte Microsoft sich einst am Markt für Wearables aus. Allerdings fanden die zwei Generationen des Gerätes nicht gerade reißenden Absatz. Nun zieht der Hersteller die Reißleine.

Am 1. Juni sollen die Server abgedreht werden, die hinter den Diensten für das Band stehen. Ab dann ist eine Synchronisierung über das Microsoft Dashboard nicht mehr möglich, da dieses komplett geschlossen wird. Die Aufzeichnung von Daten, etwa Schritte und Schlafqualität, ist dann nur noch am Band selbst möglich. Das erscheint aber ohne dauerhafter Speicherung und Analyse nur mäßig sinnvoll.

Reset macht Band künftig komplett nutzlos

Bis zur Deadline haben Nutzer auch die Möglichkeit, ihre bisherigen Aufzeichnungen aus dem Dashboard zu exportieren. Ab Juni beginnt Microsoft mit der Löschung. Weil das Band bei der erstmaligen Inbetriebnahme ebenfalls mit den Servern kommuniziert, sollte es ab Juni auch nicht mehr zurückgesetzt werden. Denn andernfalls ist nicht einmal mehr eine normale Datenaufzeichnung möglich.

Die Enttäuschung für die einstigen Käufer will Microsoft mit Rückerstattungen mildern. Wer sein Band zwischen 1. Dezember und 1. März noch genutzt und online synchronisiert hat oder noch über Garantie verfügt, hat die Möglichkeit, sich 80 (Band 1) oder 175 Dollar (Band 2) zurück zu holen.

Das erste Band hatte Microsoft 2014 zum Preis von 200 Dollar vorgestellt. Das in vielen Aspekten verbesserte Band 2 erschien im Herbst 2015 für 250 Dollar. Eine dritte Version soll bereits weit entwickelt gewesen sein, ehe Microsoft 2016 die Produktion des aktuellen Modells einstellte und erklärte, keine Veröffentlichung eines weiteren Modells zu planen.

Erinnerung an Aus für Pebble

Die nahende Serverabschaltung erinnert auch an das Aus für Pebble. Der Hersteller der einst via Kickstarter finanzierten E-Paper-Smartwatch rutschte 2016 in finanzielle Turbulenzen und stellte den Betrieb ein. Die Entwicklungsabteilung und Patente wurden von Fitbit übernommen.

Der neue Eigner gewährte den Besitzern der bis dahin produzierten Uhren noch eine Gnadenfrist und ließ die Server noch bis Mitte 2018 weiter laufen. Seitdem sind die Uhren auf ihre Grundfunktionalitäten beschränkt und auch viele Apps haben keinerlei Nutzen mehr. (red, 04.03.2019)