In Deutschland ist "Rape Day" mittlerweile gesperrt, in Österreich ist das Game nach wie vor abrufbar. Es soll in Bälde erscheinen. Aktuell wird es von Steam geprüft.

Foto: "Rape Day"

Rape Day wird in Deutschland nicht erscheinen. Bei dem japanischen Adventure geht es laut dem Entwickler darum, während der Zombie-Apokalypse möglichst viele Frauen zu vergewaltigen und zu ermorden. Das Spiel befand sich monatelang auf Steam. Möglich gemacht wurde dies durch eine neue "Alles ist erlaubt"-Regelung, die Hersteller Valve nach einer Kontroverse rund um ein Amoklaufspiel ins Leben gerufen hat.

In Österreich nach wie vor abrufbar

Wie die deutsche "Taz" berichtet, wurde das Game zumindest in Deutschland am Dienstag von Steam entfernt. In Österreich ist das Spiel nach Bestätigung des Alters nach wie vor abrufbar. Unterdessen hat der Entwickler angekündigt, dass das Game fertig ist und von Steam geprüft wird. Die Prüfung soll allerdings länger dauern, weshalb er bereits Kontakt mit dem Anbieter aufgenommen hat. Erscheinen soll das Game im April.

"Schwarzer Humor"

In den vergangenen Tagen wurde Valve scharf dafür kritisiert, dass das Visual Novel auf der Plattform zu finden ist. Der Entwickler selbst verteidigte sein Spiel. Bei seinem Game soll es sich um schwarzen Humor handeln. Außerdem zeigte er Unverständnis darüber, dass Mord und Folter in Videospielen erlaubt sind, Vergewaltigung hingegen nicht.

Psychologe entkräftet Bedenken

Gegenüber der "NZZ" sagte Psychologie-Juniorprofessor Malte Elson, dass das Spiel "geschmacklos" sei, es aber nicht bedeute, dass Spieler diese Handlungen dann in die Tat umsetzen. Laut einer Studie der Universität Bonn aus dem Jahr 2011 sollen Gewaltspiele aber sehr wohl Menschen emotional abstumpfen. Dem Entwickler, der das Game laut eigenen Angaben für Soziopathen entwickelt hat, geht es laut Elson vielmehr darum, gezielt zu schocken um Aufmerksamkeit für sein Produkt zu lukrieren.

Stark diskutiertes Thema

In der Gaming-Welt wurde das Spiel stark diskutiert. Einerseits sprachen sich Leute für die Veröffentlichung aus, da auch Mord und Folter in Games gezeigt werden. Demgegenüber standen Spieler, die bei Vergewaltigung in Videospielen eine Grenze überschritten sehen. Nun sind alle Augen auf Valve gerichtet, die den Release entweder erlauben oder verbieten werden. Eigentlich wollte der Hersteller dies mit der neuen Regelung vermeiden, da man sich der Verantwortung entziehen wollte. Sollte das Game übrigens nicht auf der Plattform erscheinen, will der Entwickler dieses über seine eigene Website vertreiben.

SPÖ fordert Bogner-Strauß zum Handeln auf

SPÖ-Bundesgeschäftsführerin Andrea Brunner fordert Frauenministerin Bogner-Strauß zum Handeln auf. "Wir dürfen nicht zulassen, dass mit derartigen Spielen Gewalt an Frauen verharmlost wird", so Brunner. "Ich bin zutiefst schockiert. Ich erwarte mir ein entschiedenes Vorgehen der Frauenministerin", so Brunner. (dk, 6.3.2019)