Wien – Der Bodenverbrauch ist in Österreich zurückgegangen. In den vergangenen drei Jahren wurden pro Tag 11,8 Hektar neu beansprucht, berichtete das Umweltbundesamt am Mittwoch. Das bedeutet einen Rückgang um rund neun Prozent gegenüber dem Zeitraum 2015 bis 2017. Der Bedarf an Baufläche war mit 5,4 Hektar pro Tag im Jahr 2018 allerdings so hoch wie seit fünf Jahren nicht.

Im Vorjahr betrug der tägliche Bodenverbrauch 10,5 Hektar. Davon wurde ein Großteil für Bau- und Verkehrsflächen (5,4 Hektar) und Betriebsflächen (4,7 Hektar) beansprucht. 0,4 Hektar pro Tag wurden für neue Erholungs- und Abbauflächen verbraucht. Der Bodenverbrauch für Betriebsflächen, Erholungsflächen und Straßenverkehrsflächen sank in den vergangenen fünf Jahren.

Richtige Richtung

"Seit dem Jahr 2013 beobachten wir einen sinkenden Trend. Der geht in die richtige Richtung. Das ist auch dringend notwendig, damit uns der Boden nicht verloren geht", erläuterte Karl Kienzl, Stellvertreter der Geschäftsführung im Umweltbundesamt.

Vom täglich beanspruchten Boden werden 41 Prozent versiegelt. Das heißt, er wird durch bauliche Maßnahmen wasserundurchlässig. Durch den unterbundenen Wasser- und Luftaustausch verliert er alle seine Funktionen wie die Fähigkeit Wasser zu speichern und zu verdunsten, Schadstoffe zu filtern und Kohlenstoff zu binden. Mit dem Verlust an Versickerungsmöglichkeiten steigt zudem die Gefahr von Überschwemmungen und Hochwasser, informierte das Umweltbundesamt.

Flächen managen

Ende 2018 waren mehr als 233.000 Hektar Boden versiegelt. Das sind um rund 3.000 Hektar mehr als im Jahr davor. Seit 2001 stieg der Versiegelungsgrad kontinuierlich um 24 Prozent, hieß es in der Aussendung. "Böden sind unsere wichtigste Lebensgrundlage, wir müssen sie viel besser schützen", betonte Kienzl. Er plädiert für ein strategisches Flächenmanagement, das eine Verankerung der Bodenfunktionen in den entsprechenden Gesetzen vorsieht. (6.3.2019, APA)