Aus dem Meizu Zero wird vorerst nichts.

Grafik: Meizu

Ein Smartphone komplett ohne externe Anschlüsse: Damit sorgte der chinesische Hersteller Meizu vor einigen Wochen für Aufsehen. Doch nach dem Scheitern einer Crowdfunding-Kampagne soll das plötzlich alles gar nicht ernst gemeint gewesen sein.

Ungewohnte Offenheit

In einem Posting im offiziellen Forum von Meizu gesteht Firmenchef Jack Wong, dass das Meizu Zero lediglich ein "Publicity Stunt" war. Es handle sich dabei um ein Experiment der eigenen Entwicklungsabteilung, Pläne für eine Massenproduktion habe es entsprechend nie gegeben.

Das klang vor einigen Wochen noch anders: Da kündigte Meizu eine Crowdfunding-Kampagne auf indiegogo an, mit der man das Interesse der Kunden ermitteln wollte. Deren Antwort war geradezu brutal: Das Meizu Zero brachte nicht einmal die Hälfte des Finanzierungsziels zusammen. Das mag auch am Preis gelegen sein: Immerhin 1.299 US-Dollar hätten die Interessenten für das Gerät zahlen sollen.

Die Frage, warum man angesichts solcher Behauptungen überhaupt eine Crowdfunding-Kampagne gestartet hat, erklärt Wong auf nicht minder befremdliche Weise: Die Marketing-Abteilung habe sich hier einen Scherz erlaubt.

Zweifelhafte Methoden

Die Reaktionen der Meizu-Fans sind zwischen verblüfft und verärgert angesiedelt. Gleichzeitig muss man Wong zumindest zugestehen, dass er hier etwas ausspricht, das die Hersteller sonst gerne leugnen. Nämlich dass so manches neue Gerät nur aus Publicity-Gründen vorgestellt wird. Zudem zeigt der Vorfall einmal mehr auf, wie große Unternehmen Crowdfunding-Plattformen für ihre Zwecke instrumentalisieren. In der Vergangenheit musste sich etwa der Kopfhörerhersteller Bose für die Finanzierung seiner Sleepbuds auf diesem Weg Kritik anhören. (red, 6.3.2019)