Amsterdam – Die Ermittler in den Niederlanden prüfen Geldwäsche-Vorwürfe gegen holländische Banken. "Wir haben Anhaltspunkte für eine niederländische Verwicklung erhalten. Das genießt unsere Aufmerksamkeit", sagte Behördensprecherin Marieke van der Molen.

Das niederländische Magazin "de Groene Amsterdammer" – Teil des europaweiten Rechercheverbunds "Organized Crime and Corruption Reporting Project" (OCCRP) – hatte am Dienstag berichtet, dass die Geldhäuser ING, ABN Amro und Rabobank mehrere Hundert Millionen Euro an verdächtigen Zahlungen abgewickelt hätten.

Der Zeitung Les Echos zufolge wird Indosuez, eine Tochter des französischen Credit Agricole in einem Bericht des internationalen Rechercheverbunds erwähnt, das die Spur dubioser Gelder aus Russland und ehemaligen Sowjet-Republiken im Volumen von 470 Milliarden Dollar verfolgt. Credit Agricole betonte, Indosuez habe alle gesetzlichen Anforderungen zur Verhinderung von Geldwäsche erfüllt.

Verdächtige Konten

In Österreich hatten profil und Addendum berichtet. Addendum zitierte aus einer Anzeige des US-Investmentfonds Hermitage Capital, die Zahlungen von umgerechnet rund 967 Mio. US-Dollar (853 Mio. Euro) gefunden haben will, die von verdächtigen Konten bei der Danske-Bank-Tochter in Estland und der Ukio Bankas aus Litauen stammen sollen. Das Geld landete laut Anzeige auf insgesamt 1.055 österreichischen Bankkonten bei 78 Banken.

Der größte Teil – rund 634 Mio. US-Dollar – floss laut Dokumenten aus dem Zeitraum 2005 bis 2013 auf Konten bei der Raiffeisen Zentralbank (RZB/mittlerweile mit der RBI fusioniert), die eine Korrespondenzbank der Ukio Bankas gewesen ist. Die RBI erklärte gestern, dass sie die in verschiedenen Medien zuvor geäußerten Vorwürfe eines Verstoßes gegen Geldwäschegesetze ernst nehme und eine interne Untersuchung bezüglich der Geschäftsbeziehungen zur Ukio Bank eingeleitet habe. (APA, 6.3.2019)